In die öffentliche Diskussion um die Sommernutzung der Eissporthalle für den Inlinesport (wir berichteten) kommt neue Bewegung: Die vier Antragsteller um Rechtsanwalt und Eishockey-Juniorentrainer Philipp Hacker erwägen nun, eventuell gegen die Stadt Memmingen Klage zu führen. Das hat Hacker der Memminger Zeitung mitgeteilt.
Leitender Rechtsdirektor Volker Kraus (Stadtverwaltung) sagte dazu auf Anfrage der MZ: "Jeder Bürger hat das Recht, Entscheidungen vor Gericht überprüfen zu lassen. Wir gehen aber davon aus, dass hier keine Aussichten auf Erfolg bestehen."
Wie berichtet, wollen die Antragsteller erreichen, dass bereits in diesem Sommer in der Halle Inlinehockeyspieler und Inlineskater aktiv werden können. Die Stadt hat das aber schon mehrfach abgelehnt. Sie begründet das mit den derzeit laufenden Sanierungsarbeiten. Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger und Volker Kraus haben den Initiatoren eine Nutzung ab 2010 in Aussicht gestellt - aber noch nicht verbindlich zugesagt. In einem Schreiben an die Stadt regt Hacker jetzt an, dass ihm und seinen Mitstreitern heuer ja zumindest eine eingeschränkte Testphase eingeräumt werden könnte.
Sie setzten auch nach wie vor auf eine "gütliche Einigung" mit der Stadt. Sollte diese jedoch nicht zustande kommen, könnten sie sich auch vorstellen, vor den Kadi zu ziehen, so Hacker.
Kraus versicherte gestern gegenüber der MZ: "Natürlich werden wir alles noch einmal überprüfen. Aber wir haben halt nach wie vor gravierende Bedenken. Zum Beispiel befürchten wir, dass der Boden der Halle durch die Inlinehockeyspieler nachhaltig beschädigt wird."
Doch gerade das will Hacker verhindern: "Ich stehe derzeit in Verhandlungen mit dem Deutschen Eishockey-Bund. Aller Wahrscheinlichkeit nach werden wir einen Inlinehockeybelag kostengünstig leasen oder kaufen können."
Antrag für eigenen Platz
Der Stadt und der MZ liegt derzeit noch ein anderer Antrag aus der Inlinehockeyszene vor: Die Hobbymannschaft "White Sharks" (englisch für: weiße Haie) schreibt darin unter anderem: "Im Namen von zahlreichen jungen Menschen, die dem Inlinehockey- und dem Streethockeysport in Memmingen nachgehen, möchte ich Sie höflich bitten, die Realisierung eines Hockeyplatzes zusammen mit dem Stadtrat der Stadt Memmingen nochmals zu prüfen", schreibt André Streifer von den "Sharks".
Zum Hintergrund: Auch die Freien Wähler und der Christliche Rathausblock bemühen sich bereits seit Jahren mit Unterstützung von Sportreferent Fritz Such um einen eigenen Platz für Inlinehockey- und Streethockeyspieler - bislang erfolglos.
Auf Anfrage der MZ betonte Holzinger: "Aufgrund dieses Schreibens und anderer Anträge werde ich veranlassen, dass erneut Gespräche geführt werden, damit auch hier eine Lösung gefunden wird."