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Alles Fasching, oder was?

Kaufbeuren

Alles Fasching, oder was?

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    Alles Fasching, oder was?
    Alles Fasching, oder was? Foto: conny oelsser

    Eine Stadt der Faschingsmuffel? Kaufbeuren? Von wegen! Zumindest für zweieinhalb Stunden gab sich am Sonntagabend ein lustiges Völkchen im hiesigen Eisstadion größte Mühe, den Vorwurf zu entkräften. Wobei der Auftakt zum frohsinnigen Treiben genau genommen schon drei Tage zuvor gemacht wurde. Nämlich als Pressesprecher Christian Demel den Vorbericht zum Wochenende in Reimform verfasste. Als Zugabe durften in Vereinsfarben geschminkte Kinder umsonst ins Stadion. Dass an so einem Tag die Fan-Polonäse durchs Stadion zieht, muss ja fast schon als Selbstverständlichkeit gesehen werden. Die Kaufbeurer Spieler, die sich nach dem 5:2-Erfolg gegen dem EV Landsberg auf dem Eis mit in die Spaß-Schlange einreihten, rundeten das Bild ab.

    Und nicht einmal im VIP-Raum, gemeinhin dem Hort der Seriosität, war man an diesem Tag vor närrischen Attacken gefeit. In Form einer Büttenrede moderierte Demel die Pressekonferenz - und löste dabei Reaktionen im Auditorium von echter Begeisterung bis zum wohlbekannten Fremdschäm-Effekt aus. Spannend zu beobachten, wie die Trainer auf die Herausforderung reagierten. Landsbergs Franz-Xaver Ibelherr in seiner knorrig, kauzigen Art begann seine Ausführungen mit: "Man verzeihe mir, wenn sichs nicht reimt." Offensiver die Variante von ESVK-Coach Marcus Bleicher: "Christian, du hast zu viel Freizeit. Ich glaube, ich wechsle jetzt auch in die Sparkasse", sagte er in Anspielung auf Demels Arbeitgeber.

    Sehenswerte Treffer

    Gut gelaunt waren aber beide Übungsleiter. Ibelherr, weil sein Team sich beim hohen Favoriten einmal mehr gut verkauft und zu einem munteren, temporeichen Spiel beigetragen hatte ("Das Wichtigste ist, wenn ich sehe, dass jeder alles gegeben hat."). Und Bleicher, weil seine Mannschaft die Pflichtaufgabe zufriedenstellend gelöst und die immerhin 1700 Zuschauer stellenweise mit schönen Spielzügen und einigen sehenswerten Treffern verwöhnt hatte ("Man darf nicht vergessen, dass Landsberg ein sehr unbequemer Gegner ist.").

    Erleichtert waren die Kaufbeurer, dass sich die Torhüter-Situation entspannt. Nachdem die Nummer eins, Leo Conti, sich nach längerer Verletzungspause vor dem Wochenende wieder fit gemeldet hatte, kam er prompt zu zwei Einsätzen. Nur drei Gegentore und starke Leistungen waren Ausdruck des starken Comebacks.

    Bleicher will trotzdem nicht ausschließen, dass Förderlizenzspieler Florian Hechenrieder vom SC Riessersee noch weitere Einsätze bekommt. Vier bräuchte er noch im ESVK-Dress, um auf die geforderten zehn zu kommen und damit in den Play-offs einsatzberechtigt zu sein. "Wir schauen, was passiert. Leo Conti fehlt eh noch die Spielkondition", so Bleicher.

    Ansonsten sieht es im personellen Bereich derzeit erfreulich aus. Einzig Stürmer Derek Switzer wurde ab der Spielmitte wegen Leistenproblemen geschont. "Die älteren Herren muss man hegen und pflegen", witzelte Bleicher in Anspielung auf Switzers 38 Jahre, "das ist wie bei den Weibern, wie in einer guten Ehe". Und schloss mit den Worten: "Man merkt, auch bei mir ist der Faschingssonntag angekommen."

    Die Pressekonferenz zum Anhören im Internet

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