Dreieinhalb Monate ist es jetzt her, dass ganz Kaufbeuren nach dem Aufstieg des ESVK im rot-gelben Freudentaumel war. Nach zwei Jahren Oberliga ist der Klub, der Woche für Woche rund 2000 Zuschauer ins Stadion lockt, zurück in der zweiten Bundesliga. Vor den ersten beiden Heimspielen am Freitag um 19.30 Uhr gegen die Schwenninger Wild Wings und am Sonntag um 19 Uhr gegen die Wölfe Freiburg beleuchten wir die Ausgangsposition des Aufsteigers. ● Die Vorbereitung: Es gab drei Siege in neun Spielen. Allerdings trat der ESVK aus Verletzungsgründen teilweise sogar ohne seine fünf ausländischen Feldspieler an. Ein Fingerzeig könnte das Testspiel gegen DEL-Klub Augsburger Panther gewesen sein: Erstmals komplett, bot Kaufbeuren eine mitreißende Partie und unterlag nur mit 5:7. 'Wenn wir so eine verschworene Gemeinschaft bleiben, dann können wir in dieser Saison positiv überraschen', sagt Trainer Ken Latta. ● Die Mannschaft: Das Grundgerüst des Aufstiegsteams um das gefährliche Sturmduo Rob Mc Feeters/Jordan Webb sowie den Ruhepol in der Abwehr, Kapitän Emil Ekblad, wurde gehalten. Mit der Verpflichtung des italienischen Nationaltorwarts Thomas Tragust gelang ein Sensationscoup. Mit Verteidiger Mats Lindmark (34) kam ein sehr erfahrener Mann. Florian Bindl (26) war zuletzt Führungsfigur in der Hintermannschaft des EV Füssen. Im Sturm darf man gespannt sein, wie sich der flinke japanische Nationalstürmer Go Tanaka (25) in Szene setzen kann. Robusterer Natur ist der Kanadier Mike Wehrstedt (27). Mittelstürmer der dritten Reihe ist mit Petr Sikora (38) ein ganz erfahrener und gewiefter Mann. Ihm zur Seite stehen zwei weitere Neue: Anton Saal (23) und Marc Sill (20). ● Der Trainer: Ken Latta (47) war seit November 2007 Co-Trainer beim ESVK. Sein Aufstieg zum Chefcoach beschert ihm nun seine erste alleinverantwortliche Trainerposition im Männerbereich. 'Das ist sicher eine Herausforderung', sagt Latta. 'Nervös bin ich aber nicht. Schließlich bin ich sicher, dass wir in der Vorbereitung unsere Hausaufgaben gemacht haben.' ● Der Etat: Rund 835 000 Euro kostete im Vorjahr der Spielbetrieb der ersten Mannschaft. In dieser Höhe bewegt sich laut Pressesprecher Christian Demel der Etat auch in der zweiten Bundesliga. Die Sponsoring- Einnahmen liegen wieder bei rund 350 000 Euro. ● Das Ziel: Lautet klipp und klar Klassenerhalt. 'Ideal wäre es, wenn wir es über das Erreichen der Playoffs schaffen', sagt Demel. ● Zuschauer: Knapp 600 Dauerkarten wurden verkauft. Kalkuliert wird mit einem Schnitt von rund 1850 Zuschauern. Die Höhe der Einnahmen ist indes abhängig von der Art der verkauften Karten (Erwachsene oder Kinder, Sitz- oder Stehplatz). ● Die ersten Gegner: Weil Sonntags- gegner Freiburg sein Stadion renoviert, wurde das Heimrecht getauscht. Somit kommt der ESVK in den Genuss von zwei Heimspielen. Zuerst gastiert am Freitag mit Schwenningen ein Topfavorit, der von hunderten Fans begleitet wird. 'Das ist natürlich Salz und Pfeffer für unsere Motivation', sagt Latta. Der ESVK rechnet mit mindestens 3000 Zuschauern. Bei einem Erfolg wäre das Stadion am Sonntag beim 'Duell auf Augenhöhe' bestimmt noch einmal voll. Freiburg wird von Experten auf den hinteren Plätzen gesehen – genau wie der ESVK
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