Der 67-jährige Österreicher wanderte nach Angaben der Polizei am Dienstag im Gemeindegebiet von Imst über den Maldongrat (2.544 Meter) die Heiterwand in Richtung Gabelspitze (2.581 Meter) entlang. Aus bisher unbekannter Ursache stürzte der Mann am ausgesetzten Grat, ca. 100 Meter südwestlich der Gabelspitze, auf der Nordseite über steiles und felsiges Gelände ab.
67-jähriger Bergsteiger rutscht über eine Schotterrinne 150 Meter die Heiterwand hinab
Der 67-Jährige rutschte über eine Schotterrinne den Berg hinab, wo er nach ca. 150 Metern zum Liegen kam. Der Wanderer wurde bei dem Absturz so schwer verletzt, dass er starb.
Eine 32-jährige Bergsteigerin aus Deutschland, die wenig später auf dem gleichen Weg unterwegs war, fand den verunglückten Mann. Die Frau setzte einen Notruf ab. Die Besatzung des Rettungshubschraubers "Martin 2" barg den Leichnam des Wanderers mit Hilfe eines Taus.
Die Heiterwand ist die längste geschlossene Wand der Nördlichen Kalkalpen
Die Heiterwand liegt in den Lechtaler Alpen und ist nach Alpenvereinsführern die längste geschlossene Wand der Nördlichen Kalkalpen, die eine Mindesthöhe von 2.400 Meter an keiner Stelle unterschreitet. Die Wand verläuft in West-Ost-Richtung, nach Norden und Süden präsentiert sie geschlossene Wände. Die Heiterwand trägt zahlreiche Gipfel, von West nach Ost sind die wichtigsten:
- Maldongrat (2.544 Meter)
- Gabelspitze (2.581 Meter)
- Alpeilspitzen (2.552 Meter)
- Tarrentonspitze (2.608 Meter)
- Hauptgipfel (2.639 Meter)
- Ostgipfel (2.471 Meter)
Das Heiterwandgebiet ist durch das nahe Hahntennjoch und die beiden Alpenvereinshütten Anhalter Hütte und Heiterwandhütte gut erschlossen. Die Heiterwand kann ihrer gesamten Länge nach überklettert werden. Die komplette Überschreitung dauert 8 bis 16 Stunden. Zwischen den verschiedenen Abschnitten können Bergsteiger für die Übernachtung zu nahen Berghütten absteigen. Der Schwierigkeitsgrad liegt meist zwischen II bis III, einige Teilstücke liegen bei IV.
In den vergangenen Tagen haben sich einige tödliche Bergunfälle in Tirol ereignet. Am Freitag verunglückte ein deutscher Bergsteiger im Zillertal, am Sonntag stürzten zwei Bergsteiger am Großglockner, dem höchsten Berg Österreichs, ab und ebenfalls am Sonntag kam ein 62-jähriger Bergsteiger aus Deutschland am Rosskaiser ums Leben.