In den frühen Morgenstunden des 9. Juli 2023 stiegen die beiden Bergsteiger aus dem Flachgau (33) und aus dem Pinzgau (43) von der Rudolfshütte über die laut Polizei sehr anspruchsvolle Hochtour Kastengrat/Hohe Schneid Richtung Großglockner auf. Doch bis zum Abend gab es kein Lebenszeichen mehr von den Bergsteigern.
Angehörige der Alpinisten rufen die Polizei
Gegen 20 Uhr wählten Angehörige der beiden Salzburger Alpinisten den Notruf. Sie informierten die Polizei darüber, dass die zwei Bergsteiger sich nicht mehr gemeldet hätten.
Suche nach vermissten Bergsteigern am Großglockner
Sofort wurde eine Suche eingeleitet: Polizeihubschrauber und Alpinpolizisten suchten noch in den Abendstunden des Sonntags nach den Vermissten. Doch in der Dunkelheit hatten die Einsatzkräfte kein Glück mehr. Am Montagmorgen wurde die Suche so früh wie möglich fortgesetzt. Die Besatzung des Hubschraubers Libelle Tirol ortete schließlich um kurz vor sieben Uhr die beiden Bergsteiger unterhalb der Ödenwinkelwand auf dem Vorderen Kastenkees auf Tiroler Seite.
Bergsteiger stürzen am Großglockner 100 Meter in die Tiefe - Immer noch mit dem Seil verbunden
Der 33-Jährige und der 43-Jährige waren über hundert Meter über die beinahe senkrechte Felswand hinuntergestürzt. Sie waren immer noch mit ihrem Seil verbunden. Doch der Sturz hatte beiden Männern tödliche Verletzungen zugeführt. Der Unfallhergang ist aktuell Gegenstand der Ermittlungen der Polizei in Tirol. Am Einsatz beteiligt waren neben den Alpinpolizisten Polizisten aus Salzburg und Tirol sowie die Feuerwehr Prägraten.
Der Großglockner: Österreichs höchster Berg
Der Großglockner ist mit einer Höhe von 3798 Metern der höchste Berg Österreichs. Seine markante Spitze aus Gesteinen der Grünschieferfazies gehört zur Glocknergruppe, einer Bergkette in den Hohen Tauern. Der Großglockner gilt als einer der bedeutendsten Gipfel der Ostalpen.
Der Kastengrat zieht sich von der Rudolfshütte nach Süden. Er endet am Eiskögele. Für die Tour über den Grat braucht man absolute Trittsicherheit, gute Kondition und ein ordentliches Maß an alpiner Erfahrung.