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"Love Scamming": Memmingerin (45) wird Opfer von Liebesbetrug

"Amerikanischer Major" wollte 1 Million Dollar schicken

"Love Scamming": Memmingerin (45) wird Opfer von Liebesbetrug

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    Eine 45-jährige Memmingerin ist jetzt Opfer von Internet-Betrügern geworden. (Symbolbild)
    Eine 45-jährige Memmingerin ist jetzt Opfer von Internet-Betrügern geworden. (Symbolbild) Foto: Bild von freestocks-photos auf Pixabay

    Liebesbetrug - sogenanntes "Love-Scamming": Die Fälle häufen sich - auch im Allgäu. Betrüger spielen über Internet-Chats ihren Opfern die große Liebe vor, erschleichen sich ihr Vertrauen und nehmen sie anschließend aus. Jetzt ist eine 45-jährige Frau aus Steinheim (Ortsteil von Memmingen) zum Opfer eines solchen Liebesbetrugs geworden.

    Die Masche: "Amerikanischer Major" schickt Geld 

    Im Mai diesen Jahres hatte ein unbekannter Mann die Frau erstmals über einen Social-Media-Account  kontaktiert. Er gab sich als amerikanischer Major aus, der auf Friedensmission in Syrien stationiert sei. Der erzählte, dass er auf der Suche nach seiner Frau sei, die in Deutschland lebt. Eine rührende Geschichte - nur leider gelogen.

    4.100 Euro "Zollgebühren" für angebliches Paket

    Im Laufe der weiteren digitalen Kontakte überzeugte er die 45-jährige Frau davon, dass er ihr ein Paket mit persönlichen Gegenständen und insgesamt 1 Million Dollar zuschicken würde. Ein angeblicher Zollbeamter meldete sich bei der Frau und verlangte Zollgebühren für das Paket. Insgesamt überwies die Frau 4.100 Euro auf zwei verschiedene deutsche Konten. Das Geld war weg, der Major ebenfalls.

    Opfer durchschaute schließlich den Betrug

    Nach dem "Zollbeamten" meldete sich auch noch der angebliche Chef einer ausländischen Bank bei der Frau und forderte weitere 4.000 Euro für die Weiterleitung des Paketes. Da wurde die 45-Jährige misstrauisch. Sie meldete sich schließlich bei der Polizei. Die Kripo Memmingen hat die Ermittlungen aufgenommen.

    "Love-Scamming": Die Polizei klärt auf

    Das Phänomen ist bei der Polizei als "Love-Scamming" bekannt und beschäftigte die Ermittler vor allem Mitte des letzten Jahrzehnts. Danach ebbte die Welle ab und wurde von neueren Phänomenen wie beispielsweise den "Falschen Polizeibeamten" abgelöst. Mittlerweile erlebt die Geschichte der falschen Liebschaften wieder eine Art Comeback - das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West verzeichnete im Landkreis Unterallgäu im Jahr 2020 elf Ermittlungsverfahren, 2021 waren es nun bereits drei. In vielen Fällen entstand dabei ein finanzieller Schaden bei den Geschädigten, 2020 erbeuteten die Täter über 200.000 Euro, 2021 über 6.000 Euro!

    Aus Scham: Viele Betrügereien bleiben ohne Anzeige

    Die Opfer trauen sich aufgrund der intimen Details aus der Kommunikation oft nicht, eine Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Die Angesprochenen werden mit Liebesbekundungen und Aufmerksamkeit überhäuft. Es entsteht im Verlauf der Zeit eine emotionale Abhängigkeit beziehungsweise eine Beziehung zum Unbekannten – auf einmal kommt ein vermeintlicher Notfall oder eine finanzielle Notlage in das Leben der neuen Liebe. Helfen kann nur das Opfer – mit dem eigenen Geld.

    Das rät die Polizei:

    Grundsätzlich sollte man Menschen, die man nie persönlich kennengelernt oder gesehen hat, kein Geld überweisen oder auf sonstige Forderungen eingehen. Gerade im Internet tummeln sich viele Betrüger, die an der Gutgläubigkeit ihrer Mitmenschen viel Geld verdienen wollen. Seien Sie also immer misstrauisch bei unglaublichen Angeboten.

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