Johannes „Friedi“ Friedberger hat noch nicht ganz so lange mit Käse zu tun, doch mit 18 Jahren als Käser, davon sechs Jahre in seiner eigenen Käserei in Kaltental-Frankenhofen, bringt er viel Erfahrung mit. Friedberger arbeitete bereits in kleineren Sennereien in Davos und im ‚Allgäu. „Diese Erfahrung hat mir beim Aufbau meiner eigenen Käserei sehr geholfen“, sagt Friedi. Mit diesem Know-how macht er einen außergewöhnlich guten Käse, zusammen mit seiner großen Leidenschaft für das Handwerk. Nicht umsonst nennt Friedi seine Käserei „Werkstatt“.
Alles, nur nicht hochverarbeitet
Das Statistische Bundesamt nennt den Anteil, den die Deutschen von ihrem Einkommen für Nahrungsmittel ausgeben, bei circa 15 Prozent. Dieser niedrige Wert ist nur möglich, weil die Industrie ihre Produkte mit möglichst günstigen Inhaltsstoffen herstellt, die dazu auch noch für die nötige Haltbarkeit sorgen.
Das Nahrungsmittel selbst ist nur so gut wie die Inhaltsstoffe – beim Käse natürlich vor allem die Milch. Die holt Friedi selbst bei Familie Weber aus dem benachbarten Aufkirch. Der Allgäuer Bio-Landwirt betreibt kuhgebundene Kälberhaltung, das Allgäuer Braunvieh wird mit Heu gefüttert und trägt seine Hörner. Diese Qualitätsmerkmale sind die besten Voraussetzungen für die Herstellung eines guten Käses „Ausserdem ist uns wichtig, dass unsere Kunden wissen, wo das Lebensmittel herkommt, das sie bei uns kaufen. Kurze Wege von der Kuh zur Käserei und zum Kunden spielen dabei auch aus der Umweltperspektive eine wichtige Rolle“, merkt Friedberger an. Dass hochverarbeitete Lebensmittel oftmals nicht gut verträglich sind, merkt man häufig an der Reaktion unserer Kunden. „Die Hornmilch ist für mich besonders gut verträglich, da ich empfindlich auf Milchprodukte reagiere“ erzählt ihm einer seiner Kunden, der seinen Käse aus Hornmilch besonders gut verträgt.

1 000 Liter Milch für 100 Kilo Käse
Die Milch für den Käse wird nicht pasteurisiert. Das schmeckt man auch, der Rohmilchkäse hat mehr Aroma. Für 100 Kilogramm Käse werden 1 000 Liter Milch benötigt. Das Ergebnis kann sich sehen – oder besser schmecken – lassen. In der Theke in seiner Käswerkstatt finden sich zum Beispiel der Kaltentaler, ein halbfester Schnittkäse in verschiedenen Varianten, etwa mit Paprika oder Schabzigerklee. Oder der Bergkäse in verschiedensten Reifestufen oder auch der Backsteiner, der ein Aroma ähnlich dem des Limburger entwickelt. Diese drei Käsesorten sind übrigens auch im Bio-Reibkäse für Kässpatzen enthalten – grob geraspelt, wie es sich für das Allgäuer Nationalgericht am besten eignet. In der Theke und außerhalb der Sommermonate auch im Online-Shop gibt es aber noch mehr Käsevariationen und auch regionale Geschenkpakete sind erhältlich. Das komplette Angebot ist online auf Friedbergers Homepage www.kaeswerkstatt.de zu finden.

Eis – die leckere erfrischung
Mit der Bio-Heumilch stellt Friedis Frau Barbara ein weiteres Lebensmittel her – oder besser: Genussmittel: Speiseeis, selbstgemacht und wie beim Käse nur mit ausgesuchten Zutaten. Ins Schokoeis kommt beispielsweise Belgische Zartbitter-Kuvertüre und Kakao und statt Vanilleextrakt verwendet Barbara Vanille aus der Schote. Frische Erdbeeren und Bananen oder die Soße für Früchteeis, das Karamell mit Erdnüssen – alles frisch und selbst gemacht. „Deshalb gibt es nicht alle Sorten über das ganze Jahr“, erklärt Barbara Friedberger. „Weil ich frische Zutaten verwende, bieten wir bestimmte Eis-Sorten nur saisonal an. Im September ist die Zeit für Himbeeren oder die Zwetschgen aus dem eigenen Garten und es gibt Sorten wie „Omas Apfelkuchen“ oder „Zwetschge Butterstreusel“. Auch leckere, vegane Fruchtsorbets sind im Angebot. Das Eis ist in kompostierbaren Bechern mit 140 oder 500 Millilitern erhältlich.
Die leckeren Eis-Kreationen gibt es übrigens nicht nur im Shop zu den Öffnungszeiten, sondern 24/7 auch an vier Automaten an folgenden Standorten:
- Waal bei der Gewerbestraße 16
- Kaltental, OT Frankenhofen bei der Bergstraße 15 (Radler aufgepasst: direkt an der Dampflokrunde)
- Schwabbruck bei der Welfenstraße 2
- Kaufbeuren/Hirschzell bei der Bärenstraße 48

Öffnungszeiten:
Dienstag 15 - 18 Uhr
Freitag 8 - 12 Uhr, 15 - 18 Uhr
Samstag 8 - 12 Uhr
Lust auf Friedis Kässpatzen? Dann einfach für Freitag von 17 bis 22 Uhr einen Tisch in der urigen Stube unter 0 83 45 / 2 26 99 19 reservieren.

Johannes Friedberger
Johannes „Friedi“ Friedberger stellt seinen Käse mit Herz und Hand her. Natürlich kann er nicht mit den Mengen der industriellen Molkereien mithalten. Das muss er auch nicht. Schließlich achtet er nicht auf Quantität, sondern auf Qualität. Sein Käse wird aus feinster Allgäuer Bio-Heumilch gemacht. „Meine Arbeit ist Handwerk – ich möchte mit meiner Erfahrung und Leidenschaft den bestmöglichen Käse machen“, betont Friedi. Bis sein Käse fertig zum Verkauf in seiner Theke liegt. nimmt der Käser aus Frankenhofen jeden Laib circa 30 bis 40 Mal in die Hand. Und das schmeckt man.


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