Am Sonntagmittag ist es auf dem Bodensee zu mehreren Einsätzen von Polizei und Wasserwacht gekommen. Zuvor war bereits wegen des ablandigen Nordostwindes für den gesamten Bodensee Starkwindwarnung ausgelöst worden.
Tretbootfahrer 1,5 Kilometer vom Ufer entfernt
Zunächst erreichte die Einsatzzentrale der Polizei in Kempten der Notruf eines manövrierunfähigen Motorbootes aus Konstanz, das sich zwischen Wasserburg und Nonnenhorn befand. Auf der Anfahrt entdeckten die Einsatzkräfte ein Miettretboot, das sich etwa 1,5 Kilometer vom Ufer entfernt befand. Besetzt war das Tretboot mit einer Frau und deren minderjährigem Sohn. Die Einsatzkräfte forderten die Frau dazu auf, unverzüglich ans Ufer zu steuern. Sie konnte aus eigener Kraft das Ufer erreichen, gab dann laut Polizei aber zu, dass sie den Wind und die Entfernung zum Ufer unterschätzt hatte. Weder die Frau noch ihr Sohn hatten vom Bootsvermieter Schwimmwesten bekommen.
Manövrierunfähiges Boot: Wasserwacht rückt aus
In der Zwischenzeit hatte ein Lindauer Segelboot das manövrierunfähige Motorboot bereits in Schlepp genommen. Nach Abklärung mit dem havarierten Schiffsführer wurde die Wasserwacht als Schlepphilfe angefordert, weil das Segelboot für den Schlepp nicht ausreichend motorisiert war.
Katamaran kentert
Unmittelbar darauf wurde etwa ein Kilometer vor Nonnenhorn ein gekenterter Katamaran festgestellt, der mit einem Erwachsenen besetzt war. Bei dem Katamaran war der Mast gebrochen. Ein privates Motorboot hatte den Katamaran bereits in Schlepp genommen. Um den Katamaran entsprechend bergen zu können, wurde über die Einsatzzentrale bei der Integrierten Leitstelle Allgäu die Wasserwacht angefordert. Das Wasserwachtboot aus Nonnenhorn übernahm die Bergung des Bootes. An dem Katamaran entstand ca. 2.000 Euro Sachschaden.
Surfer in Not
Auf der Rückfahrt von den Einsätzen stellten die Einsatzkräfte vor Wasserburg zwei Surfer fest, die offensichtlich Probleme hatten, bei dem ablandigen Wind wieder zurück zur Surfschule zu kommen. Die 13-jährige Surferin wurde deshalb mit dem Polizeiboot in Richtung Ufer geschleppt, wo sie dann der Surfschulbetreiber mit seinem Schlauchboot übernahm und sicher ans Ufer brachte.
Polizeiboot begleitet Kanuten
Am späten Nachmittag wurde in der Reutiner Bucht etwa 1,5 Kilometer vom Ufer entfernt ein Kanu mit zwei Erwachsenen festgestellt. Wegen der ablandigen Böen bis 6 Bft. wurde das Kanu mit dem Polizeiboot bis in den sicheren Uferbereich begleitet. Beide Kanuten trugen Schwimmwesten. Im Verlauf der Bootsstreife wurden auch mehrere Stand-up-Paddler auf die Starkwind- und Sturmwarnung aufmerksam gemacht und aufgefordert, in Ufernähe zu bleiben.
Hinweis der Wasserschutzpolizei Lindau
Die Wasserschutzpolizei Lindau weist daraufhin, dass auch kleine Wasserfahrzeuge nach den Vorschriften der Bodenseeschifffahrtsordnung bei Starkwind- oder Sturmwarnung das Ufer oder einen sicheren Hafen aufzusuchen haben. Verstöße gegen diese Vorschrift können mit einem Bußgeld geahndet werden.