Eine 51-jährige Frau hatte am Donnerstag einen Schockanruf erhalten. Unbekannte riefen sie an und sagten ihr, dass ihre Tochter einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe und nun festgenommen worden sei. Um eine Inhaftierung der Tochter abzuwenden, sollte sie 65.000 Euro als Kaution aufbringen.
Alte Hose und Bibel statt Geld und Schmuck
Weil der Frau dieses Vorgehen bekannt war, lies sie sich auf die Täter ein und wählte parallel mit ihrem Handy die Notrufnummer 110. Somit konnte die Polizei das Geschehen verfolgen. Nach rund zwei Stunden sollte die 51-Jährige Geld, Schmuck und Wertgegenstände an eine Person übergeben. Um die Betrüger bei der Übergabe zu täuschen, packte sie laut Polizeiangaben eine alte Hose sowie eine Bibel in einen Beutel.
Geldabholerin war erst 17 Jahre alt
Während der geplanten Übergabe konnten die Beamten eine 17-jährige Slowakin auf frischer Tat festnehmen. Auf Antrag der sachleitenden Staatsanwaltschaft Memmingen führte die Polizei die Tatverdächtige am 20. September der Ermittlungsrichterin am Amtsgericht Memmingen vor. Diese erließ einen Haftbefehl gegen die 17-Jährige. Die Beamten brachten sie anschließend in eine Justizvollzugsanstalt.