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"Schockanruf"-Betrüger erbeuten von Seniorinnen 90.000 Euro in Memmingen und Immenstadt

Und es hört nicht auf!

"Schockanruf"-Betrüger erbeuten von Seniorinnen 90.000 Euro in Memmingen und Immenstadt

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    Schockanrufe: Mit Enkeltrick und Co. sind Callcenter-Betrüger auch im Allgäu leider immer wieder äußerst erfolgreich. (Symbolbild)
    Schockanrufe: Mit Enkeltrick und Co. sind Callcenter-Betrüger auch im Allgäu leider immer wieder äußerst erfolgreich. (Symbolbild) Foto: IMAGO/imageBROKER/Jan Tepass

    Mit der Betrugsmasche "Schockanruf" haben kriminelle Callcenter-Betrüger im Allgäu wieder ordentlich Kasse gemacht. Sie erbeuteten von einer Seniorin in Memmingen 50.000 Euro und in Immenstadt 40.000 Euro. Damit sind es nach Polizeiangaben insgesamt fast 280.000 Euro, die Callcenter-Betrüger im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd-West erbeutet haben - allein bisher im Dezember!

    Fall in Memmingen: 83-jährige Seniorin in Angst um die Enkelin

    Am 09. Dezember hat eine 83-jährige Seniorin in Memmingen einen solchen "Schockanruf" erhalten. Die Betrüger gaben sich als Richter aus und logen der Seniorin vor, dass ihre Enkelin einen Verkehrsunfall verursacht habe. Der Schockmoment: Ein Unfallbeteiligter ist angeblich verstorben! Die Enkelin werde in Haft genommen, es sei denn, die Oma bezahlt eine Kaution für ihre Enkelin in Höhe von 80.000 Euro. Durch die geschickte Gesprächsführung der Betrüger ging die Seniorin davon aus, dass diese Geschichte stimmte. Sie übergab am Nachmittag an ihrer Wohnadresse Bargeld in Höhe von 50.000 Euro in einer Plastiktüte an eine junge Frau.

    Die Beschreibung der Täterin:

    • ca. 160 cm groß
    • ca. 20 – 30 Jahre alt
    • Sie trug auffällig weiße Schuhe. 

    Nach der Übergabe des Geldes erkundigte sich die Seniorin bei einer Verwandten nach ihrer Enkelin - zu spät! Die Enkelin setzte sich mit ihrer örtlich zuständigen Polizeidienststelle in Verbindung und dann war schnell klar: Ihre Oma ist Opfer von "Schockanruf"-Betrügern. Ein Streifenwagen der Polizei ist daraufhin sofort zur Adresse der Seniorin gefahren. Das hat eine zweite geplante Übergabe von Bargeld an die Täterschaft verhindert. Die Betrüger hatten zwischenzeitlich erneut telefonisch Kontakt aufgenommen und forderten weiteres Bargeld, welches die Seniorin bereits zurechtgelegt hatte.

    Fall in Immenstadt: Nahezu dieselbe Masche

    Im Raum Immenstadt waren die Telefonbetrüger am Mittwoch, 21. Dezember erfolgreich. Auch in diesem Fall logen die Täter einer Frau vor, dass ein naher Angehöriger einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe und ein Verkehrsteilnehmer seinen schweren Verletzungen erlegen sei. Um eine Untersuchungshaft abzuwenden, verlangten die Täter eine Kautionszahlung in Höhe von mehreren zehntausend Euro. Die Täter dirigierten ihr Opfer zur Geldübergabe auf einen Parkplatz eines Discounters für Drogerieartikel in der Sonthofener Straße in Immenstadt. Dort übergab das Opfer am Mittag Bargeld in Höhe von 40.000 Euro an den Täter.

    Die Beschreibung des Täters:

    • ca. 50 Jahre 
    • ca. 160 cm groß
    • untersetzt
    • ost-europäisches Aussehen
    • schütteres Haar
    • er war bekleidet mit einem blauen Stepp-Anorak.

    Mögliche Zeugen der Geldübergabe werden gebeten, mit der Kriminalpolizei Kempten unter der Rufnummer 0831/9909-0 Kontakt aufzunehmen.

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    Die Masche "Schockanruf"

    "Ihre Tochter hat einen tödlichen Unfall verursacht!" Bei dieser Abwandlung des Enkeltrick-Anrufes fordert der Anrufer Geld, um beispielsweise eine drohende Gefängnisstrafe gegen Kaution abwenden zu können. Auch hier schalten sich falsche Polizisten, Staatsanwälte und Richter in die Gespräche ein, um die Glaubwürdigkeit zu stärken.

    Millionen-Beute: Die Zahlen

    Alleine in der zweiten Jahreshälfte 2022 erbeuteten Callcenterbetrüger mit Enkeltricks und Schockanrufen im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Südwest in 27 Fällen über 1,6 Millionen Euro.

    Die Polizei rät:

    • Gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit.
    • Legen Sie auf und rufen Sie den vermeintlich betroffenen Angehörigen auf der altbekannten Nummer zurück.
    • Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen.
    • Fordert der Anrufer Geld: Besprechen Sie dies unbedingt vorher mit weiteren Angehörigen.
    • Sprechen Sie mit Ihren Angehörigen und Verwandten sowie Bekannten über die Masche!
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