Bei einer Skitour zum Deferegger Pfannhorn (Tirol) wurde ein Österreicher von einer Lawine verschüttet. Wie die Polizei mitteilt, unternahm der 61-Jährige am Dienstag (11.3.25) gemeinsam mit anderen Skifahrern eine Tour. Im oberen Bereich des Pfannhorns, auf etwa 2700 Metern, musste die Gruppe ihre Tour aufgrund des schlechten Wetters abbrechen.
Einzig der 61-Jährige beschloss, weiter zum Gipfel aufzusteigen. Währenddessen löste sich östlich vom Gipfel in einem steilen Hang ein Schneebrett, welches den Tourengeher laut Polizei ein Stück weit mitriss und teils verschüttete.
61-Jähriger befreit sich selbst aus Lawine
Der Verschüttete konnte sich selbst aus der Lawine befreien, verlor jedoch seine Skier. Also ging er zu Fuß zurück zu seiner Gruppe, welche einen Notruf absetzte.
Aufgrund der Witterungsbedingungen war eine Bergung mittels Hubschrauber im oberen Bereich nicht möglich. In Absprache mit der Bergrettung St. Jakob ging der Mann also zu Fuß talwärts, wobei stetig Kontakt gehalten wurde.

Skitourengeher von Lawine verschüttet - größtenteils unverletzt
Der Österreicher kam laut Polizei aufgrund seines sehr guten körperlichen Zustandes im Gelände gut voran und stieg schlussendlich den gesamten Weg in Begleitung seiner Kameraden zu Fuß bis zum Ausgangspunkt der Tour ab.
Der Mann hatte Glück im Unglück: Er erlitt durch die Verschüttung lediglich leichte Prellungen und blieb ansonsten unverletzt.

Die europäischen Gefahrenstufen für Lawinen
Die Lawinenwarndienste Europas haben sich 1993 auf eine einheitliche Skala geeinigt. Dabei werden die fünf Gefahrenstufen auf Basis von Schneedeckenstabilität, Häufigkeit von Gefahrenstellen im Gelände und potentielle Lawinengröße festgelegt. Die fünf Stufen sind:
- Gefahrenstufe 1 - geringe Lawinengefahr, rund fünf Prozent aller tödlichen Lawinenunfälle
- Gefahrenstufe 2 - mäßige Lawinengefahr, rund ein Drittel aller tödlichen Lawinenunfälle
- Gefahrenstufe 3 - erhebliche Lawinengefahr, rund die Hälfte aller tödlichen Lawinenunfälle
- Gefahrenstufe 4 - große Lawinengefahr, rund zehn Prozent aller tödlichen Lawinenunfälle
- Gefahrenstufe 5 - definitiver Verzicht aufs Skifahren empfohlen
Die Gefahrenstufen sind dabei immer Prognosen und gelten nicht für einen bestimmten Einzelhang, sondern für eine Region mit mehr als 100 Quadratkilometern.
Tipps, um die Gefahr zu verringern
Der Deutsche Alpenverein gibt Tipps, da die Überlebensrate von Verschütteten in den ersten 15 Minuten bei 90 Prozent liegt, danach aber drastisch fällt.
- Lawinenlagebericht jeden Tag im Gelände lesen und verstehen
- Lawinenverschüttetensuchgerät vor Tourbeginn prüfen und Notfall-Set mitnehmen
- Nicht alleine ins Gelände gehen
- Gegend beobachten
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