Wieder sind Anrufbetrüger im Allgäu aktiv! Die aktuell gängigsten Maschen: Enkeltrick, falsche Polizeibeamte und falsche Ärzte. Besonders viele schockierende Nachrichten haben Menschen im Ostallgäu und Oberallgäu am Dienstag bekommen: Insgesamt gingen 41 Mitteilungen allein an diesem Tag beim Polizeipräsidium Schwaben Süd-West ein. Hauptsächlich versuchten die Callcenter-Betrüger wieder, Seniorinnen und Senioren um Geld und Wertgegenstände zu bringen.
Geld für Kaution oder Arzt
Die Masche ist immer die gleiche: Ein Familienmitglied hat einen schweren Unfall entweder verursacht oder erlitten. Dann fordern die Betrüger hohe Geldsummen, beispielsweise für Kautionen oder für die dringende Begleichung von Arztkosten.
Aktueller Fall 1: 30.000 Euro Schaden!
In einem Fall waren die Täter jetzt wieder erfolgreich. Ein angeblicher Staatsanwalt hat einen Kemptener Senior am Dienstagvormittag angerufen und mit der Nachricht geschockt: "Ihre Tochter hat jemanden überfahren!" Die Tochter sei nun festgenommen worden und könne nur durch Zahlung einer Kaution in Höhe von 70.000 Euro aus der Haft entlassen werden. Der Senior fuhr daraufhin zu seiner Hausbank, hob dort 30.000 Euro ab und übergab das Geld am Nachmittag an einem vereinbarten Treffpunkt an einen Unbekannten. Als dem Senior dann am Abend Zweifel kamen, rief er seine Tochter an und der Betrug flog auf. Die Kemptener Kripo hat die Ermittlungen in dem Fall aufgenommen.
Aktueller Fall 2: Bank verhindert Schlimmeres!
In einem weiteren Fall haben Unbekannte ebenfalls einen älteren Mann aus Kempten mit derselben Masche betrogen. Als der Mann bei der Hausbank 15.000 Euro abheben wollte, machten ihn aufmerksame Bankmitarbeiter auf einen möglichen Betrug aufmerksam und bewahrten ihn so vor einem immensen Vermögensschaden.
Achtung Abzocke! Das sind die aktuellen Maschen von Profi-Betrügern
Mit den Maschen "Schockanruf" oder "Falsche Amtsträger" haben Callcenterbetrüger allein im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd-West in diesem Jahr bereits über 1,7 Millionen Euro erbeutet.
Das rät die Polizei:
- Legen Sie auf und rufen Sie den vermeintlich betroffenen Angehörigen selbst zurück.
- Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen.
- Fordert der Anrufer Geld: Besprechen Sie dies unbedingt vorher mit weiteren Angehörigen.
- Sprechen Sie mit Ihren Angehörigen und Verwandten sowie Bekannten über die Masche!
- Gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit