Die Staatsanwaltschaft Kempten hat ihre Ermittlungen rund um die illegalen Baggerarbeiten im Rappenalptal bei Oberstdorf gestartet. Um Beweise zu sichern, durchsuchte die Polizei nach eigenen Angaben am Freitag eine Firma und die Räume eines Verdächtigen. Das, was die Polizei dabei sicherstellte, wird eine Ermittlungsgruppe der Kriminalpolizei Kempten in den kommenden Wochen auswerten. Daneben sucht die Polizei nach Fotos, die während der Baggerarbeiten gemacht wurden.
Verheerende Auswirkungen auf Flora und Fauna
Zwischen Ende September und Ende Oktober ließ laut Polizei eine Alpgenossenschaft das Bachbett des Wildbachs im Naturschutzgebiet "Allgäuer Hochalpen" illegal begradigen - mit verheerenden Auswirkungen für die Flora und Fauna. Die Fachbehörden kamen zu der Einschätzung, dass sich die Arbeiten negativ auf den Schutzzweck des Naturschutzgebietes auswirken, heißt es von Seiten der Polizei.
Staatsanwaltschaft leitet Ermittlungen ein
Die Baggerarbeiten lösten nicht nur bayernweit eineWelle der Empörung bei Naturschutzverbänden aus, sondern führten auch zu Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft Kempten. Sie leitete nun Ermittlungen wegen des Verdachts der Gefährdung schutzbedürftiger Gebiete ein.
Staatsanwaltschaft begutachtet Baggerarbeiten
Vertreter der Staatsanwaltschaft trafen sich jetzt mit der Polizei vor Ort, um sich ein Bild von den Ausmaßen der Bauarbeiten im Naturschutzgebiet zu machen. Ziel der Ermittlungen ist zunächst, Beweismittel zu sichern und zu erklären, wer für die Baggerarbeiten verantwortlich ist, so die Polizei.
Polizei rückt zu Durchsuchungen aus
Als ersten Schritt hatte der Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Kempten auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kempten Durchsuchungsbeschlüsse erlassen. So durchsuchte die Polizei am Freitag die Räume eines Verantwortlichen der Alpgenossenschaft, der für die illegalen Arbeiten beschuldigt wird. Außerdem durchforsteten die Beamten die Geschäftsräume des Unternehmens, dessen Personal und Baumaschinen die Arbeiten vornahmen. Letztere sind laut Polizei Zeugen des Vorfalls.
Ermittler prüfen sichergestellte Gegenstände
Die Kriminalpolizei Kempten richtete außerdem eine Ermittlungsgruppe ein. Deren Ermittler werten nun gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Kempten in den kommenden Wochen die Gegenstände aus, die die Polizei bei den Durchsuchungen sichergestellte, und überprüft, in wie weit sie als Beweise dienen können.
Polizei bittet um Video- und Fotoaufnahmen
Daneben bittet die Polizei unter anderem Wanderer und Touristen, die Bilder oder Videos während der Baggerarbeiten im Rappenalptal gemacht haben, diese der Polizei zur Verfügung zu stellen. Sie können sie auch anonym über die Homepage des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/Westhochladen. Daneben ist die Polizei unter der Telefonnummer 0831/99090 oder per E-Mail unterpp-sws-kempten.kpi@polizei.bayern.deerreichbar.