Update, Mittwoch, 6.40 Uhr: Dramatische Minuten am Dienstagabend in der Kaufbeurer Innenstadt: Die Einsatzkräfte suchten in der Wertach nach einer vermissten Frau. Sie wurde eine Stunde später lebend aus dem noch immer Hochwasser führenden Fluss geholt.
Großeinsatz in Kaufbeuren: Frau in der Wertach widersetzt sich offensichtlich Rettungsversuchen
Zeugen hatten die Polizei am frühen Abend alarmiert, da die Frau, deren Alter anfangs mit etwa 20, später mit 36 Jahren angegeben wurde, am Wasserspielplatz im Bereich Am Hang ins Wasser gesprungen oder gefallen sei. Offizielle Angaben dazu gibt es aktuell noch nicht. In der Wertach gibt es aufgrund der Niederschläge in den vergangenen Tagen noch eine starke Strömung. Mehr als 30 Feuerwehrkräfte, Kräfte des Rettungsdienstes, der Wasserwacht, DLRG und Polizei suchten nach der Frau, die anfangs nicht auffindbar war. Die Besatzungen eines Rettungshubschraubers und eines Polizeihelikopters waren ebenfalls im Einsatz.
Schließlich wurde die Frau im Bereich der Brücke an der Neugablonzer Straße im Wasser gesichtet. Dort hatte sich eine große Zahl Rettungskräfte postiert. An dieser Stelle wurden zudem Sicherungsleinen über die Wertach gespannt, an der sich die Frau hätte festhalten können. Die Einsatzkräfte mussten jedoch mitansehen, wie sich die Frau, die offensichtlich bei vollem Bewusstsein und orientiert war, sämtlichen Rettungsversuchen widersetzte. Unter anderem tauchte sie im Bereich der Brücke unter der Leinensicherung der Feuerwehr durch. Kaufbeurens Oberbürgermeister Stefan Bosse sprach auch deshalb nach dem Einsatz davon, dass anzunehmen sei, die Frau habe sich in einem "psychischen Ausnahmezustand" befunden.
Rettungsaktion: Starke Verkehrsbehinderungen in der Innenstadt
Mehrere Kräfte von Wasserwacht und DLRG schwammen der Frau in der starken Strömung flussabwärts hinterher. Letztlich konnte sie vor dem sogenannten Kolb-Wehr im Stadtteil Haken aus dem Wasser geholt werden. Zuvor hatte eine Hubschrauberbesatzung versucht, sie mit einem Bergetau aus dem Wasser zu holen. Ein Rettungsschwimmer konnte die Frau dann an einem Ast fixieren. Daraufhin wurde sie in ein Rettungsboot gezogen und ans Ufer gebracht. Gegenüber unserer Redaktion nannte Stefan Bosse den Einsatz ein "außergewöhnliches Geschehen".
Die Frau wurde medizinisch versorgt, soll aber bis auf eine Unterkühlung zumindest körperlich unversehrt sein. Sie wurde in ein Krankenhaus gebracht. Unklar ist, warum die Frau ins Wasser gegangen ist und warum sie sich den Rettungsversuchen widersetzte. Näheres müssen nun die Ermittlungen der Polizei ergeben.
Während des Einsatzes zwischen 18.15 und 19.30 Uhr blieb die Neugablonzer Straße im Bereich der Wertachbrücke gesperrt. Der Verkehr wurde umgeleitet. Es kam zu Behinderungen. Mittlerweile ist die Straße wieder frei. Die Einsatzfahrzeuge wurden auf dem Tänzelfestplatz abgestellt, nachdem klar war, dass die Frau im Haken aus dem Wasser geholt worden war. Dort landeten auch die beiden Hubschrauber.
Oberbürgermeister Stefan Bosse, der das Geschehen verfolgte, dankte allen Kräften "für den hervorragenden Einsatz unter akuter Lebensgefahr". Später teilte er auf Facebook weitere Bilder des Einsatzes.
Ursprungsmeldung:
Ein Großaufgebot an Rettungskräften rückte am Dienstagabend gegen 18.30 Uhr in Kaufbeuren aus. Grund war eine junge Frau, die in der Wertach trieb. Ein Rettungshubschrauber überflog mehrmals den Flussverlauf im Stadtgebiet, um diese zu orten, auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz. Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei sowie die DLRG eilten zunächst in den Bereich des Tänzelfestplatzes und sperrten die Neugablonzer Straße. Es kam zu erheblichen Verkehrsbehinderungen.
Die Frau, die offenbar bei vollem Bewusstsein war, ignorierte eine unter der Neugablonzer Brücke gespannte Rettungsleine und ließ sich weiter flussabwärts treiben. Die Rettungskräfte folgten ihr bis in den Bereich des Hakens, wo sie nach ersten Erkenntnissen unverletzt gerettet und ans Ufer gebracht wurde. Derweil sammelten sich die verbliebenen Einsatzkräfte auf dem Tänzelfestplatz. Dort landeten auch die Hubschrauber. Die Neugablonzer Straße konnte dann wieder für den Verkehr freigegeben werden.
Der Grund, warum sich die Frau in den nach wie vor Hochwasser führenden Fluss begeben hat, war am Dienstagabend noch unklar. Rund eine Stunde nach der Alarmierung normalisierte sich die Lage am Einsatzort und in den umliegenden Straßen wieder.
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