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Getötetes Ehepaar in Altenstadt: Polizei nimmt drei Tatverdächtige fest

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Getötetes Ehepaar in Altenstadt: Polizei nimmt Sohn und Schwiegertochter fest

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    Ein Absperrband der Polizei hängt am Hoftor eines Einfamilienhauses in Altenstadt. Ende April wurden die Leichen eines Ehepaars in dem Haus entdeckt.
    Ein Absperrband der Polizei hängt am Hoftor eines Einfamilienhauses in Altenstadt. Ende April wurden die Leichen eines Ehepaars in dem Haus entdeckt. Foto: picture alliance/dpa | Karl-Josef Hildenbrand

    Die Polizei nahm am Dienstagmorgen zwei Verdächtige in Altenstadt (Landkreis Neu-Ulm) und einen weiteren in Albstadt (Baden-Württemberg) fest, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft in Memmingen, Oberstaatsanwalt Thorsten Thamm gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Mehrere Medien hatten zuvor über die Festnahmen berichtet. Die drei Verdächtigen sollen die Tat gemeinschaftlich begangen haben. Nun hat die Polizei auch weitere Details zu dem Fall um das getötete Ehepaar in Altenstadt veröffentlicht: 

    Diese Personen hat die Polizei verhaftet und im Verdacht

    Die Polizei verhaftete eine 32-jährige Frau und deren 37-jährigen Ehemann aus dem Bereich Altenstadt und einen 32-jährigen Mann aus Albstadt. Wie die Illertissener Zeitung berichtet, soll es sich bei den Tatverdächtigen um den Sohn des Ehepaares und ihre Schwiegertochter handeln. Der Festgenommene aus Albstadt soll mit dem 37-Jährigen befreundet sein. Das bestätigte die Polizei der Illertissener Zeitung. Alle drei dringend Tatverdächtigen führten die Beamten noch im Laufe des Dienstags der Haftrichterin beim Amtsgericht Memmingen vor, welche jeweils die Haftbefehle eröffnete und die Untersuchungshaft bestätigte. Die drei Beschuldigten wurden im Anschluss in verschiedene Justizvollzugsanstalten überführt.

    Zahlreiche Spuren und zwei durchsuchte Wohnungen

    Im Anschluss an die Festnahmen durchsuchten die Ermittler dann zwei Wohnobjekte an den Örtlichkeiten und führten dort Spurensicherungsmaßnahmen durch. Aufgrund zahlreicher physikalischer und digitaler Spuren, welche die Ermittler zuvor feststellten und auswerteten, hatte sich der Tatverdacht gegen die Verhafteten in den vergangenen Tagen erhärtet.

    Die SOKO Mühlbach hat bislang rund 230 Ermittlungsspuren angelegt und bearbeitet, über 50 Vernehmungen durchgeführt sowie rund 400 Asservate erfasst und bereits teilweise ausgewertet. Die Ermittler werden noch einige Zeit benötigen, um weiterhin be- und entlastende Feststellungen zu prüfen. Einige Spuren müssen noch ausgewertet werden und die Ermittler planen noch weitere Zeugenvernehmungen. Experten der Rechtsmedizin Ulm wurden mit der Erstellung von Gutachten zu einzelnen Spurenlagen beauftragt. Die Kriminalpolizei Neu-Ulm und die Staatsanwaltschaft Memmingen bitten auch weiterhin um Verständnis, dass weitere Verfahrensdetails derzeit nicht bekanntgegeben werden können, um den Fortgang der Ermittlungen nicht zu gefährden.

    Wurde das Ehepaar aus Altenstadt wegen Geld ermordet?

    Ein weiteres Detail bzw. einen Verdacht hat die Polizei allerdings bereits geäußert: Dabei geht es um das mögliche Motiv für den vermuteten Mord an dem Ehepaar. Nach derzeitigem Erkenntnisstand kommt laut Polizei nämlich insbesondere der Streit um Vermögen und Vermögenswerte als zentrales Motiv in Frage.

    Angehörige findet Ehepaar tot in seinem Haus in Altenstadt

    Angehörige hatten den 70-Jährigen und seine 55-jährige Ehefrau am 22. April tot in ihrem Haus in Altenstadt an der Iller gefunden. So wie die beiden zurückgelassen worden waren, ging die Polizei gleich von einem gewaltsamen Tod aus. Die Beamten suchten anschließend die Umgebung ab, um nach Spuren und einer möglichen Tatwaffe zu suchen. Auch Taucher waren im Einsatz. 

    Täter versuchten einen erweiterten Selbstmord vorzutäuschen

    Die Kriminalpolizei Neu-Ulm übernahm schließlich die Ermittlungen und gründete die "SOKO Mühlbach". Die Beamten befragten zahlreiche Menschen, werteten über 100 Spuren aus. Die Polizei ging von Anfang an davon aus, dass die Täter wohl im Bekanntenkreis der Opfer zu suchen sind. Laut Polizei hatten sie versuchte, einen erweiterten Selbstmord vorzutäuschen.

    Ende April rücken Verdächtige aus dem Umfeld des Paares ins Visier der Ermittler

    Dieser Plan ging jedoch nicht auf. Bereits nach wenigen Tagen schlossen die Beamten aus, dass das Ehepaar einen Einbrecher auf frischer Tat ertappt hatte, der sie dann getötete hatte. 

    Ende April rückten schließlich Verdächtige aus dem Umfeld des getöteten Paares ins Visier der Ermittler, "die ein Motiv für die Gewalttat haben könnten", hieß es von Seiten der Polizei.

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