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Anrufbetrügereien im Allgäu: Täter erbeuten knapp 100.000 Euro

Perfide Maschen

Falsche Polizisten und Schockanrufe im Allgäu: Täter erbeuten knapp 100.000 Euro innerhalb weniger Tage

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    Im Allgäu haben wieder Anrufbetrüger zugeschlagen. Die Täter erbeuteten knapp 100.000 Euro. (Symbolbild)
    Im Allgäu haben wieder Anrufbetrüger zugeschlagen. Die Täter erbeuteten knapp 100.000 Euro. (Symbolbild) Foto: Matthias Becker

    Lindau: Seniorin übergibt wertvollen Schmuck zur "Verwahrung"

    Der erste Fall ereignete sich am Abend des 09. Dezember 2024 in Lindau. Laut Polizeiangaben hatte eine Frau eine Seniorin angerufen und sich als Polizeibeamtin ausgegeben. Im Gespräch behauptete sie, dass in die Nachbarschaft eingebrochen worden sei.

    Die angebliche Polizistin riet der Seniorin, ihre Wertgegenstände besser der Polizei zur Verwahrung zu übergeben, um sie vor Diebstahl zu schützen. Nach einem längeren Telefonat ließ sich die Geschädigte schließlich überreden. In den frühen Morgenstunden des 10. Dezember 2024, gegen 06:00 Uhr, übergab sie an ihrer Wohnungstür Schmuck im Wert eines niedrigen sechsstelligen Betrags, den sie zuvor in einer Tasche verstaut hatte, an eine Person, die sich als Polizeibeamter ausgab.

    Kaufbeuren: Durch Schockanruf unter Druck gesetzt

    Am Nachmittag des 11. Dezember 2024 wurde eine Seniorin aus Kaufbeuren Opfer eines Betrugs. Auch in diesem Fall gab sich eine Frau am Telefon als Polizeibeamtin aus. Dieses mal täuschte sie einen tödlichen Unfall vor, den die Tochter der Seniorin verursacht haben soll. Um eine Inhaftierung zu vermeiden, sei die Zahlung einer Kaution in Form von Geld oder Wertgegenständen erforderlich. Die Betrügerin setzte die Seniorin dabei so stark unter Druck, dass sie Schmuck im Wert eines hohen vierstelligen Betrags an einen Komplizen übergab. 

    Als den beiden Frauen die Situation später verdächtig vorkam, wandten sie sich an die jeweils zuständigen Polizeiinspektionen. Dadurch konnten beide Betrugsfälle aufgedeckt werden.

    Pfaffenhausen: Aufmerksamer Bankmitarbeiter verhindert Betrug

    In Pfaffenhausen kam es dann zu einem weiteren Betrugsversuch. Eine Seniorin wollte in einer Bank einen fünfstelligen Geldbetrag abheben, nachdem auch ihre Enkelin angeblich einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht hätte. Glücklicherweise fiel einem Bankmitarbeiter die ungewöhnlich hohe Abhebesumme auf, und er schöpfte Verdacht, als die Seniorin ihm die Dringlichkeit des Anliegens schilderte. Er erkannte die bekannte Betrugsmasche und alarmierte umgehend die Polizei. Durch die rechtzeitige Intervention konnte laut Polizei ein finanzieller Schaden verhindert werden.

    Zeugenaufruf

    Die Kriminalpolizeistationen Lindau und Kaufbeuren haben die Ermittlungen aufgenommen und bitten die Bevölkerung um Mithilfe. Wer hat am 10. Dezember 2024 in den frühen Morgenstunden im Bereich Lindau/Wannental oder am 11. Dezember 2024 am Nachmittag im Raum Kaufbeuren verdächtige Personen oder Fahrzeuge bemerkt?

    Hinweise, die zur Aufklärung beitragen können, nimmt die Kriminalpolizei Lindau unter der Telefonnummer 08382 9100 sowie die Kriminalpolizei Kaufbeuren unter der Telefonnummer 08341 9330 entgegen.

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    Falsche Polizeibeamte

    In dieser Betrugsmasche behaupten die Täter, dass ein Einbruch ins Haus der Opfer unmittelbar bevorstehe. Anschließend fordern sie die Geschädigten auf, Bargeld und Wertgegenstände zur Sicherung an vermeintliche Polizeibeamte zu übergeben. Während des Gesprächs bleiben die Betrüger häufig am Telefon, um eine Kontaktaufnahme mit echten Angehörigen oder der Polizei zu verhindern und zusätzlichen Druck aufzubauen.

    Schockanrufe

    Schockanrufe zielen darauf ab, die Opfer durch Panik zu unüberlegten Handlungen zu drängen. Die Täter täuschen eine Notlage - üblicherweise ein tödlicher Unfall - vor, in der sich ein naher Verwandter oder Bekannter befindet. Den Opfern wird dann weisgemacht, dass sie nur mit einer sofortigen Geldzahlung ihren Angehörigen helfen können. Geschickt setzen sie die Betroffenen psychisch unter Druck, um sie zu einer schnellen Geldübergabe oder Überweisung zu bewegen.

    Betrug über Messenger-Dienste

    Eine typische Nachricht könnte so beginnen: "Hallo Mama, mein Handy ist kaputt. Deshalb habe ich eine neue Nummer. Die alte kannst du löschen". Im Chat geben sich die Täter als Angehörige aus und bauen Vertrauen auf. Kurz darauf bitten sie um dringende finanzielle Hilfe, etwa für die Begleichung einer angeblichen Rechnung, da beispielsweise ihr Onlinebanking oder ihre EC-Karte nicht funktioniere.

    Betrüger sind immer wieder mit den oben genannten Maschen erfolgreich. Wie ihr diesen Betrugsmaschen entgeht und wie ihr euch am besten verhaltet erfahrt ihr bei den Kollegen der Allgäuer Zeitung

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