Fisch essen am Bodensee: Mit einer Länge von 63 Kilometern, einer Breite von 14 Kilometern und einer Gesamtfläche von 536 Quadratkilometern ist der Bodensee eines der größten Binnengewässer Europas. Aufgrund seiner Lage gehört der Bodensee zudem zu den beliebtesten Urlaubsdestinationen in Deutschland. Viele Gäste schätzen die vielen Freizeitmöglichkeiten und kulturellen Angebote am und um den See herum. Beliebt bei Gästen und Einheimischen ist der Bodensee aber auch als „Fischlieferant“. Die Fischerei ist eines der ältesten Handwerke am Bodensee, und die Wasserqualität, aus der die Fische stammen, ist hervorragend.

Die besten Speisefische aus dem Bodensee: Mehr als nur Felchen
Besonders beliebt bei Gästen und Einheimischen ist das Felchen. Lange Zeit galt die Fischart als Brotfisch der Bodensee-Fischer, allerdings gehen die Fangquoten tendenziell deutlich zurück. Der Bodensee bietet über die Felchen hinaus aber viele weitere schmackhafte Speisefische, denn immerhin leben im See mehr als 30 verschiedene Fischarten. Hier sind die besten Speisefische aus dem Bodensee, die ihr einmal gegessen haben solltet:
- Bodenseefelchen
- Flussbarsch (Kretzer)
- Hecht
- Karpfen
- Zander
- Wels (Waller)
- Seeforelle
- Regenbogenforelle
- Seesaibling
- Quappe (Trüsche)
- Rotauge
- Rotfeder

Die besten Speisefische aus dem Bodensee: Das Felchen
Das Bodenseefelchen (Coregonus wartmanni) ist auch als Blaufelchen bekannt und wird seit jeher im Bodensee befischt. Die Felchen sind so beliebt, dass sie bereits im 15. Jahrhundert auch überregional verkauft wurden. Die Fische werden im Schnitt ab einer Länge von 20 bis 30 Zentimetern gefangen - einzelne Exemplare können aber sogar bis zu 80 Zentimeter lang werden. Die Tiere ernähren sich vorwiegend von Kleinstlebewesen (Plankton).
Felchen haben ein mildes, aber schmackhaftes, weißes Fleisch, relativ wenig Gräten und sind seit Langem besonders beliebt. In den letzten Jahren sind die Fangzahlen jedoch massiv zurückgegangen. Gründe dafür sind unter anderem ein Rückgang des Planktons und eingeschleppte Tierarten, die dem Felchenbestand stark zusetzen.

Kretzer, Egli oder Barsch: Flussbarsche aus dem Bodensee sind ein Genuss
Mindestens ebenso beliebt, wenngleich auch nicht ganz so exklusiv wie das Felchen ist der Flussbarsch (Perca fluviatilis) als Speisefisch. Am Bodensee wird der relativ kleine Raubfisch Kretzer genannt, in der Schweiz häufig auch Egli. Der Flussbarsch kommt in ganz Europa vor und war sogar Fisch des Jahres 2023.
Zu erkennen ist der Flussbarsch an seinem Streifenmuster und die auffälligen Rückenflossen, die mit spitzen Stacheln versehen sind. Die Fischart erreicht im Schnitt eine Größe von 20 bis 40 Zentimetern. Einzelne Tiere erreichen aber auch mehr als 60 Zentimeter. Die Größe ist abhängig vom Alter und dem Nahrungsangebot im Gewässer.
Das Fleisch des Flussbarsches hat einen angenehmen Geschmack, ist relativ fest und hat wenig Gräten. Aufgrund seines geringen Fettgehaltes ist das Filet des Barsches sehr kalorienarm.

Leckerer Speisefisch aus dem Bodensee: Der Hecht
Ein besonders markantes Aussehen hat der Hecht (Esox lucius). Die schnellen Raubfische kommen auch im Bodensee vor und haben ein langes Maul mit vielen spitzen Zähnen und einen langgestreckten Körper. Hechte werden meist 60 bis 100 Zentimeter groß, erreichen aber vereinzelt auch eine Länge von bis zu eineinhalb Metern bei einem Gewicht von mehr als 20 Kilogramm. Zu ihrer Nahrung gehören Fische, Frösche und Küken von Wasservögeln.
Hechtfleisch ist bei Fischkennern äußerst beliebt und ist eher trocken. Nachteil sind allerdings die sogenannten Y-Gräten, die jedoch vor der Zubereitung entfernt werden können. Als Speisefisch wird der Hecht oftmals zu sogenannten Hechtklößchen verarbeitet.

Karpfen aus dem Bodensee: Vom See direkt auf den Teller
Der Bodensee ist nicht unbedingt für seinen Karpfen bekannt, doch auch hier kommt der recht beliebte Speisefisch vor. Karpfen sind sogenannte Friedfische und ernähren sich von kleinen Lebewesen wie Larven, Schnecken und Würmern. Karpfen können bis zu 120 Zentimetern lang werden und ein Gewicht von bis zu 50 Kilogramm erreichen.
Entgegen landläufiger Meinung ist das Fleisch von Karpfen äußerst schmackhaft und wird meist filetiert zubereitet. Bereits die Römer schätzten den Karpfen als Speisefisch. Das Besondere am Bodensee-Karpfen: Aufgrund der guten Wasserqualität müssen die Tiere vor der Zubereitung nicht gewässert werden.

Zander aus dem Bodensee: Edelfisch und kulinarisches Highlight
Der Zander (Sander lucioperca) gehört zu den sogenannten Edelfischen und ist ebenfalls im Bodensee heimisch. Die besonders in der Dämmerung und in der Nacht aktiven Raubfische gehören - wie der Flussbarsch - zu den barschartigen Fischen. Zander sind auch unter den Namen Schill, Sander, Hechtbarsch oder Fogosch bekannt. Sie haben einen langgestreckten Körper und erreichen in seltenen Fällen eine Länge von bis zu 130 Zentimetern und ein Gewicht von teils weit über 10 Kilogramm.
In der Küche ist der Zander besonders beliebt. Er hat ein festes Fleisch und die Filets sind grätenfrei. Zanderfleisch ist zudem kalorienarm, reich an Protein und schmeckt mild und wenig fischig.

Welse im Bodensee: größte Fischart und hervorragender Speisefisch
Der Europäische Wels (Siluris glanis) ist der größte Süßwasser-Raubfisch in Europa und im Bodensee. Welse - auch als Waller bezeichnet - ernähren sich von anderen Fischen und manchmal sogar Vögeln. Im Schnitt werden die Tiere rund eineinhalb Meter lang und bis zu 50 Kilogramm schwer.
Im Bodensee wurden jedoch schon deutlich größere Exemplare gefangen. In der Bucht vor Fußach gelang einem Berufsfischer vor einigen Jahren der Fang eines 2,40 Meter langen und 70 Kilogramm schweren Wallers. Das Tier wurde anschließend präpariert und ist im Fischereimuseum in Langenargen ausgestellt.
Welse sind besonders als jüngere Tiere beliebte Speisefische. Im Gegensatz zu vielen anderen Fischarten ist ihr Fleisch wenig „fischähnlich“ und erinnert eher an zartes Kalbfleisch. Der Geschmack wird häufig als mild und leicht süßlich beschrieben.

Beliebte Speisefische: Forellen und Saiblinge gibt es auch im Bodensee
Im Bodensee werden regelmäßig auch Forellen- und Saiblingarten gefangen. Egal, ob Regenbogenforelle, Seeforelle oder Seesaibling - all diese Fische gehören zu den Forellenartigen und kommen in teils größerer Zahl auch im Bodensee vor. Alle Arten sind beliebte und leckere Speisefische. Sie können bis zu 80 Zentimeter erreichen - besonders stattliche Exemplare bringen mehrere Kilogramm auf die Waage.
Forellen und Saiblinge werden meist im Ganzen oder als Filet zubereitet. Ihr Fleisch ist fest, mit einem milden Geschmack und wenig fischig.

Delikatesse Quappe: Leckere Dorsche aus dem Bodensee
Fischkenner lieben Dorsche aus der Nord- und Ostsee. Aber: Auch der Bodensee hat seinen Dorsch. Wie in vielen anderen Gewässern lebt auch im Bodensee die Quappe (Lota lota) und die ist der einzige Vertreter der Dorsche im Süßwasser. Erkennbar ist der Fisch an seiner Bartel an der Unterseite seines Kopfes. Die Quappe, auch als Rutte und Trüsche bekannt, ist ein weniger bekannter, aber ebenfalls exzellenter Speisefisch.
Die Trüsche, wie der Fisch am Bodensee genannt wird, gehört zu den Raubfischen und lebt am Grund des Sees. Die Tiere sind nachtaktiv und können in Ausnahmefällen bis zu eineinhalb Meter lang werden. In der Regel sind gefangene Tiere jedoch um die 40 Zentimeter groß.
Die Quappe war bereits bei den Römern ein begehrter Speisefisch. Sie schätzten vor allem die Leber der Tiere, die vor der Laichzeit besonders groß und fettreich ist. Bis heute gilt die Leber der Quappe als Delikatesse. Das Fleisch der Quappe ist eher fest und saftig, mit einem kräftigen und würzigen Geschmack. Am besten lässt sich die Quappe in der Pfanne verarbeiten oder wird frittiert.

Unterschätze Speisefische aus dem Bodensee: Rotaugen und Rotfedern
In großen Mengen kommen Rotaugen und Rotfedern im Bodensee vor und werden entsprechend häufig gefangen. Bislang waren die Fische bei Gästen und Einheimischen als Speisefisch recht unbekannt. Die Tiere können eine Größe von bis zu 50 Zentimetern erreichen, sind meist jedoch deutlich kleiner und ernähren sich meist von Kleinstlebewesen.
Rotaugen und Rotfedern waren zuletzt besonders in Osteuropa ein beliebter Speisefisch und werden nun auch hierzulande wieder beliebter. Das Fleisch ist delikat. Rotaugen und Rotfedern können beispielsweise zu Fischklößen verarbeitet werden - besonders fein ist das sogenannte Rotaugen-Matjes.
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