Nicht nur die Tiefen des Bodensees bergen viele Geheimnisse und Schauergeschichten, auch an Land gibt es einige Orte, die einem einen Schauer über den Rücken jagen. Perfekte Ausflugsziele für Halloween- und Horrorfans.
Schaurige Orte am Bodensee: Heidenhöhlen bei Überlingen und Stockach
Die Heidenhöhlen, auch als „Heidenlöcher“ bekannt, waren im Überlinger Stadtteil Goldbach künstlich erschaffene Höhlen, die vermutlich aus dem Mittelalter stammten. Die Höhlen wurden fast senkrecht in den Molassefelsen geschlagen, der direkt am Bodensee liegt. Im 18. Jahrhundert dienten sie als Unterkunft für Obdachlose und Arme. Im 19. Jahrhundert wurden die Höhlen zu einer Touristenattraktion, die allerdings 1846 im Zuge von Straßenbauarbeiten nahezu komplett zerstört wurde.
Heute ist kaum noch was von dem Höhlensystem zu sehen. Die Überreste dürfen aus Sicherheitsgründen nicht mehr betreten werden. Allerdings dürfen sie von der Straße aus besichtigt werden. Da die Höhlen an einer viel befahrenen Bundesstraße liegen, ist allerhöchste Vorsicht geboten.

Die Heidenhöhlen in Stockach im Landkreis Konstanz können noch besichtigt werden. Die Wanderwege sind allerdings stellenweise sehr schmal. Man braucht passendes Schuhwerk, Licht und am besten auch einen Helm, wenn man die Höhlen erkunden will. Kinder sollten unbedingt an der Hand genommen werden.
Schaurige Orte am Bodensee: Frauenpfahl und Galgenacker
Der Frauenpfahl in Konstanz und der Galgenacker in Allensbach sind vor allem wegen ihrer grausamen Geschichte Orte des Schreckens. Der Frauenpfahl liegt am Bodenseeufer vor dem Stadtgarten Konstanz und markiert die Stelle, an der früher verurteilte Frauen ertränkt wurden. Sie wurden in einen Sack eingenäht, bevor man sie ins Wasser warf. Angeblich sollen auch Tiere wie Katzen zu den Frauen in den Sack gesteckt worden sein.

Beim Galgenacker in Allensbach handelt es sich um eine der am besten erhaltenden frühneuzeitlichen Hinrichtungsstätten in Baden-Württemberg. Die Überreste wurden während Arbeiten an der B33 gefunden. Forschungen haben ergeben, dass die Richtstätte im 16. und 18. Jahrhundert von der Klosterinsel Reichenau betrieben wurde. Nachdem das Urteil verkündet wurde, wurden die Verurteilten mit dem Boot von der Insel zur Richtstätte nach Allensbach gebracht, wo das Todesurteil vollstreckt wurde.
Neben den Fundamenten von Galgen und Resten von Balken, wurden bei den Ausgrabungen auch menschliche Überreste gefunden. Unter anderem fand man Skelettteile von sieben Menschen. Forscher gehen davon aus, dass noch mindestens zehn weitere Menschen an dem Ort verbrannt wurden.
Schaurige Orte am Bodensee: Burgruine Nellenburg
Die Ruine der Nellenburg liegt westlich von Stockach im Landkreis Konstanz. Die Spornburg liegt in 613 Metern Höhe auf einem Molassesporn und wurde vermutlich im Jahr 950 erbaut. Die Burg ist vor allem durch die „Sage von der schönen Nella“ bekannt. Der Überlieferung zufolge stieß der Graf Mangold in einem Wald auf eine Opferstätte der schönen Nella, einer Jungfrau, der eine Gruppe Männer beim Harfespielen zusahen. Der Graf zerschlug im religiösen Eifer die Opferstelle und wurde dafür zum Tode verurteilt.

Nella fand jedoch Gefallen an dem Grafen und ließ ihn begnadigen. Mangold hielt daraufhin um ihre Hand an und schaffte es, sie zum christlichen Glauben zu bekehren. Als Nella getauft werden wollte, soll aus dem Boden ein Brünnlein entsprungen sein. An der Stelle errichtete der Graf eine Burg, die er zu Ehren seiner Frau „Nellaburg“ nannte.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden