Rottweil gilt als die älteste Stadt in Baden-Württemberg und kann auf eine rund 2000-jährige Geschichte zurückblicken. Gegründet wurde die Ortschaft bereits im Jahr 74 nach Christus, als sich dort römische Soldaten niederließen. Während der Zeit des römischen Imperiums war Rottweil unter dem Namen Arae Flaviae bekannt. Aus gleicher Zeit stammen auch die baden-württembergischen Städte Bad Cannstatt, Ladenburg, Heidenheim und Rottenburg am Neckar. Damit reiht sich Rottweil knapp hinter den ältesten deutschen Städten wie Kempten im Allgäu, Trier oder Worms ein.
Rottweil: Wichtiger strategischer Punkt in römischer Provinz Obergermanien
Rottweil liegt rund 80 Kilometer südwestlich der Landeshauptstadt Stuttgart und ist die größte Stadt des gleichnamigen Landkreises Rottweil. Weitere rund 80 Kilometer von Rottweil entfernt liegt der Bodensee, der drittgrößte Binnensee Europas. Der höchste Berg der Schwäbischen Alb, der Lemberg, ist nur rund zehn Kilometer entfernt.

Während der Römerzeit lag Rottweil in der Provinz Germania superior (Obergermanien) an der Kreuzung zweier bedeutender Heeresstraßen zwischen den Römerlagern Windisch und Rottenburg, bzw. zwischen Straßburg und Augsburg. Für die römischen Legionen war Rottweil somit ein wichtiger strategischer Standort.

Geschichte der ältesten Stadt Baden-Württembergs
Die Gegend um das heutige Rottweil war bereits in der Jungsteinzeit vor rund 6000 Jahren besiedelt. Weitere Spuren menschlicher Siedlungen gibt es aus der Bronze- und Eisenzeit. Das heutige Rottweil geht zurück auf ein römisches Kastell um das Jahr 73. nach Christus zurück. In der Folge entstand eine zivile römische Siedlung mit dem Namen Arae Flaviae, die unter Kaiser Domitian als eine der wenigen Siedlungen im weiteren Umkreis römisches Stadtrecht erhielt.
Bis zur Mitte des 3. Jahrhunderts war Arae Flaviae eine römische Stadt. Nach dem Abzug der römischen Truppen übernahmen die Alemannen die Siedlung, welche unter dem Einfluss des Klosters Sankt Gallen im 7. Jahrhundert christlich wurde.
Nach der Antike - Rottweil wird schwäbisch
Aus dem 8. Jahrhundert ist ein fränkischer Königshof nachgewiesen, der den Namen „Rotuvilla“ trug. Karl der Dicke und Ludwig das Kind sollen hier im 9. und 10. Jahrhundert mehrere Urkunden unterzeichnet haben. Im Anschluss geriet die Stadt unter den Einfluss der Staufer und wurde damit schwäbisch.
Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Rottweil mehrfach belagert und eingenommen. Aufgrund des Krieges und seiner dramatischen Folgen starben rund zwei Drittel der Gesamtbevölkerung. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde Rottweil württembergisch und war wirtschaftlich durch die Herstellung von Tuch und der Metallverarbeitung erfolgreich - später war die Pulverherstellung ein wichtiger Wirtschaftszweig.

Rottweil: Lohnende Attraktionen in der ältesten Stadt im Ländle
Rottweil liegt an der Deutschen Uhrenstraße - in diesem Zusammenhang sind gleich mehrere Sonnenuhren besonders sehenswert. Darüber hinaus gibt es mehrere Sehenswürdigkeiten, die einen Besuch lohnen:
- Mittelalterliche Altstadt mit Bürgerhäusern und Befestigungsanlagen
- Burgruine Bernburg
- Kraftwerk Rottweil
- Diverse Sakralbauten, z.B. Münster Heilig Kreuz
- Mehrere Museen, wie z.B. Dominikanermuseum
- TK-Elevator-Testturm mit Besucherplattform auf 232 Metern
- Kulturveranstaltungen, wie die Fasnet und Musikevents

Rottweil heute
Die älteste Stadt Baden-Württembergs zählt heute knapp 25.000 Einwohner und nimmt eine Fläche von fast 72 Quadratkilometern ein. Rottweil besteht aus der Kernstadt und den eingemeindeten Orten Bühlingen, Feckenhausen, Göllsdorf, Hausen ob Rottweil, Neufra, Neukirch und Zepfenhan.

Verkehrsanbindung Rottweil: Bahn, Rad und Straße
Verkehrstechnisch ist die Stadt gut angebunden. Rottweil ist ein regionaler Eisenbahnknoten, an dem zwei Eisenbahnstrecken aufeinandertreffen. Mehrere Routen des Radnetzes Baden-Württemberg verlaufen durch die Stadt. Über die Straße ist Rottweil über die Autobahn A81, die B14, B27 und B462 erreichbar.
Rottweil stark bei Dienstleistungen
In Rottweil gibt es über 30 Bildungseinrichtungen. Rund 12.500 Menschen gehen in Rottweil einer Beschäftigung nach - davon über die Hälfte im Dienstleistungssektor. Jährlich besuchen circa 1,5 Millionen Menschen die Stadt. 2028 wird die Landesgartenschau in Rottweil stattfinden.

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