Nachdem am Wochenende der erste Fall einer Coronavirus-Erkrankung im Allgäu bekannt wurde, meldet das Landratsamt Ostallgäu am Montag einen zweiten Fall. Schon am Samstag soll die 33-jährige Partnerin des mit dem Coronavirus infizierten Mitarbeiters der Firma DMG Mori in Pfronten erste Symptome gezeigt haben. Den positiven Befund des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) erhielt das Landratsamt am Sonntagabend. Wie die Allgäuer Behörde mitteilt, blieb die Frau bereits in häuslicher Isolation, als ihr 36-jähriger Partner Symptome der Erkrankung zeigte. Das Gesundheitsamt habe den 36-Jährigen bereits intensiv zu den gemeinsamen Kontakten in den letzten 14 Tagen befragt. Dort ergaben sich viele Überschneidungen. Weitere Kontaktpersonen würden aber laut Landratsamt ermittelt und getestet. Weiterhin ruft das Gesundheitsamt zur Besonnenheit im Umgang mit den Erkrankungen auf. Die Behörden würden alle notwendigen Schritte unternehmen. "Es erscheint derzeit nicht unwahrscheinlich, dass die Ansteckung bei einem gemeinsamen Spanienaufenthalt der beiden jetzt Erkrankten erfolgte", erklärt das Landratsamt in einer Mitteilung.
Klarstellung des Landratsamtes: So gehen die Behörden vor
Nach dem ersten Coronavirus-Fall im Allgäu hat das Gesundheitsamt "sehr viele Fragen besorgter Bürgerinnen und Bürger" erhalten, heißt es in einer Mitteilung des Landratsamts. Deshalb möchte die Behörde über die Vorgehensweise aufklären:
- Das Gesundheitsamt ermittelt nach den fachlich vorgegebenen Definitionen (RKI) die Kontaktpersonen, für die ein relevantes Infektionsrisiko besteht. Diese Personen werden getestet und bleiben bis zum Ergebnis zu Hause. Im Rahmen des ersten Erkrankungsfalls sind dies 15 Kontaktpersonen der Kategorie 1, die bislang ermittelt werden konnten, sowohl berufliche, als auch private Kontakte innerhalb der maßgeblichen Inkubationszeit von 14 Tagen.
- Andere Kontakte, wie z.B. Mitarbeiter am selben Standort, die sich z.B. im selben Raum aufgehalten haben, aber keinen über 15 Minuten dauernden Kontakt hatten, werden erfasst und angerufen. Für diese besteht aber kein erhöhtes Infektionsrisiko. Sollte diese Personen Symptome feststellen, sollen sie mit einem Arzt oder einer Klinik telefonisch Kontakt aufnehmen.
- Es gibt daher auch keinen medizinisch vertretbaren Grund, dass Angehörige oder Kinder von Mitarbeitern am Standort der Fa. DMG Mori in Pfronten, die nicht zu der kleinen Gruppe der engen Kontakte (Kategorie 1) gehören, nicht zur Arbeit, Schule oder Kindergarten gehen.
Mit Coronavirus infiziert: Mitarbeiter (36) von DMG Mori in Pfronten in häuslicher Isolation
Coronavirus im Ostallgäu: die aktuelle Lage