Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Wieder mehr Vollbeschäftigung statt Kurzarbeit

Allgäu

Wieder mehr Vollbeschäftigung statt Kurzarbeit

    • |
    • |
    Wieder mehr Vollbeschäftigung statt Kurzarbeit
    Wieder mehr Vollbeschäftigung statt Kurzarbeit Foto: Peter Steffen (dpa)

    Das Schlimmste ist überstanden - so lautet der Tenor der beiden Allgäuer Arbeitsagenturen zum Thema Kurzarbeit. Die Betriebe berichten, dass die Auftragslage sich wieder verbessert hat und wieder weniger kurzgearbeitet wird.

    Seit Jahresbeginn haben laut Herbert Mühlegg von der Arbeitsagentur Kempten rund 140 Unternehmen Kurzarbeit für 1140 Arbeitnehmer angemeldet. "Das heißt aber nicht, dass wirklich alle betroffen sind", sagt er. Die Betriebe würden angeben, wie viele Mitarbeiter höchstens in Kurzarbeit gehen könnten. Die Kemptener Agentur ist für den größten Teil des Allgäus zuständig. Insgesamt sind laut Mühlegg in ihrem Zuständigkeitsbereich etwa 8000 Arbeitnehmer in 420 Unternehmen in Kurzarbeit.

    Vor einem Jahr sah die Lage noch anders aus: "Da waren circa 22000 bis 23000 Arbeitnehmer betroffen", sagt Mühlegg. Die Agenturen gehen davon aus, dass grob ein Drittel der Betroffenen sonst ihre Stelle verloren hätten. "Man kann davon ausgehen, dass die Kurzarbeit tausende Arbeitsplätze gerettet hat", sagt er.

    Diese Ansicht teilt auch Reinhold Huber von der Memminger Arbeitsagentur. Er zieht eine ähnliche Bilanz: "Viele Firmen setzen die Kurzarbeit jetzt aus, weil ihre Produktion wieder ausgelastet ist." Am schlimmsten sei es im Raum Memmingen/Unterallgäu im Mai und Juni vergangenen Jahres gewesen. Über 5700 Arbeitnehmer waren damals betroffen. Im Dezember hätten nur noch 3461 Menschen kurzgearbeitet. Seitdem seien noch Kurzarbeitergeldanträge für maximal 383 Beschäftigte eingegangen.

    "Bei uns sind noch etwa zehn Prozent der Angestellten betroffen", sagt Wolfgang E. Schultz, Chef der Memminger Firma Magnet Schultz. Die schwierigste Phase sei das zweite Quartal 2009 gewesen: Ein gutes Drittel der Belegschaft war laut Schultz in Kurzarbeit und es gab 55 Kündigungen. Er betont, dass zu dieser Zeit niemand sagen konnte, wie die Krise sich entwickelt.

    Das habe teils zu Überreaktionen geführt. Die Kurzarbeit bereits ganz abgeschafft hat das Memminger Fertigungswerk von Rhode und Schwarz. Von 1200 waren rund 300 Beschäftigte betroffen.

    Auch Deckel Maho in Pfronten will die Kurzarbeit im Sommer beenden. Das sagt Dr. Rüdiger Kapitza, Vorstandsvorsitzender des Bielefelder Mutterkonzerns Gildemeister. Außerdem sollen in Pfronten bis Ende des Jahres wieder knapp 50 Mitarbeiter eingestellt werden. Laut Kapitza kommen wieder mehr Aufträge, vor allem aus Asien.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden