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(K)eine Chance für das Unternehmen Chance?

Soziales Kaufhaus

(K)eine Chance für das Unternehmen Chance?

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    (K)eine Chance für das Unternehmen Chance?
    (K)eine Chance für das Unternehmen Chance? Foto: Armin Dorner

    Bekommt das "Unternehmen Chance" im Westallgäu keine Chance sich anzusiedeln? Claudia Rist, die Geschäftsführerin, sucht jedenfalls seit mehr als einem halben Jahr dringend Räumlichkeiten für das soziale Kaufhaus. "Alle Versuche, vor allem in Lindenberg freie Gebäude zu mieten sind bisher gescheitert", bedauert sie.

    Gescheitert entweder an der Größe (" 500 bis 800 Quadratmeter sollten es schon sein", so Rist), am zu hohen Mietpreis oder an der Zurückhaltung von Vermietern gegenüber Langzeitarbeitslosen und schwierigen Jugendlichen, die dort arbeiten können und auch betreut werden. "Man mag es kaum glauben, aber es ist so", stellt Rist fest.

    Das "Unternehmen Chance" gibt es seit 2007 in der Ladestraße in Lindau. Es besteht aus dem Kaufhaus, einer Schreinerei, einer Schneiderei, einer Kreativ-Werkstatt und der Fahrrad-Werkstatt.

    Die Werkstätten können auch von Privatpersonen oder Bildungseinrichtungen genutzt werden. Außerdem werden Kurse vom Schnitzen bis zu Nähen angeboten.

    Im Kaufhaus werden neuwertige und gebrauchte Waren günstig für jedermann feilgeboten: Möbel, Haushaltsgeräte, Bücher, Kleinelektrogeräte oder Kindersachen. Die Waren bekommt das Kaufhaus geschenkt oder sie werden angekauft. Durch den Verkauf finanziert das Unternehmen zu einem Gutteil die Arbeitsplätze.

    Dazu kommen Einnahmen aus kleinen Dienstleistungen wie Rasenmähen, Maurerarbeiten oder Umzugshilfen; außerdem Spenden (unter anderem jährlich 5000 Euro vom ZAK), sowie Zuschüsse vom Landkreis und der Arbeitsagentur ARGE. Allerdings machen Claudia Rist von der Arbeitsagentur angekündigte Sparmaßnahmen für 2011 bei den Betreuungsgeldern für die Langzeitarbeitslosen Sorgen.

    Das Gesetz erlaubt zudem keine Übernahme der Fahrtkosten mehr. Gerade deshalb wäre es wünschenswert, dass die Westallgäuer Mitarbeiter in der Hutstadt beschäftigt werden könnten und nicht täglich nach Lindau fahren müssten.

    In Lindenberg ist ebenfalls geplant, dem Kaufhaus eine Werkstatt anzugliedern. "Die Nachfrage ist da. Es besteht ein großer Bedarf", weiß die Leiterin. Sie glaubt, dass "ein guter Umsatz möglich" wäre. Die Stadt hat Kontakte vermittelt. Und Stadträte wie Klaus Burkhard oder Dieter Wurm hätten sich schon sehr bemüht.

    Es wurden seit dem Frühjahr schon mehrere leerstehende Immobilien im Stadtzentrum besichtigt. Doch alle Verhandlungen mit den Vermietern verliefen bisher im Sand.

    "Wir sind heute am Punkt null", ist Claudia Rist enttäuscht. Keine Angst brauchen übrigens einheimische Handwerker zu haben. "Wir kommen niemandem in die Quere", versichert sie.

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