Füssen (ts). - Der Absender ist unbekannt, die Adressaten handschriftlich benannt: 'Für Hochwassergeschädigte der Elbe'. steht auf dem mit Kleidungsstücken gefüllten Karton, der zwischen Kühlschränken, Kaffemaschinen und Möbelstücken auf dem Füssener Wertstoffhof Platz gefunden hat. Wenngleich nur vorübergehend: Bis einschließlich diesen Samstag läuft die Sachspenden-Sammlung für den vom Hochwasser betroffenen Partnerlandkreis Mittweida. Bis dahin soll sich der Trend der letzten Tage fortsetzen: 'Wir verzeichnen eine enorm große Anteilnahme', sagt Johann Mooser vom Landratsamt. Nachdem die Füssener Bürger am Montag von der Sachspendenaktion, zu der Landrat Johann Fleschhut aufgerufen hatte, gelesen hatten, gab es für die Wertstoff-Mitarbeiter jede Menge zu tun. 'Viele Menschen haben sich beteiligt, aber nicht alles konnten wir annehmen', berichtet Martin Wachter, 'Chef' des Füssener Wertstoffhofes. Einige Hausbesitzer hätten die Aktion missverstanden und wollten ihr Keller-Gerümpel günstig loswerden. Beispielsweise alte Matratzen, Teppichböden oder Kissen. 'Nichts da', kontern in solchen Fällen die Wertstoffhof-Mitarbeiter. 'Wir nehmen nur gut erhaltene Sachen entgegen.' So wie jenen grünen Staubsauger, den CSU-Stadträtin Karin Ketterl gestern vorbeibrachte.
'Der stand bei mir nur rum. Aber ein anderer braucht ihn vielleicht noch.' Wer genau - das wird vorerst ein Rätsel bleiben. Bis Samstag können Sachspenden am Wertstoffhof abgegeben werden. Danach werden sie kostenlos von der Kemptener Firma 'Ikarus' nach Mittweida gefahren, so Johann Mooser, Koordinator dieser Aktion im Landkreis. Auch die Stadt Füssen betonte ihre Hilfsbereitschaft. Umweltingenieur Rolf Tschirnitz war bemüht, die Wogen zu glätten, die das Nachspiel des Hochwassers im südlichen Landkreis aufgewühlt hat. Wie berichtet, hatte der Bauhof den Abtransport von beschädigten Inneneinrichtungen bei einer schwerbehinderten Frau abgelehnt - was viele Bürger wunderte. Gestern dagegen präsentierte Tschirnitz einen speziellen Service: Bürger, die Sachspenden für Mitweida abgeben wollen und keine Transportmöglichkeit haben, können sich bei der Stadt melden. 'Wir holen die Dinge ab', versprach Tschirschnitz. Künftig soll diese Devise auch im Fall von erneuten Hochwasserschäden in Füssen gelten. i Wer Probleme mit dem Transport seiner Sachspenden hat, kann sich bei der Stadt melden, Telefon: 08362/903158. Der Service gilt nur heute und morgen.