Die Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller wurde in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder öffentlich kritisiert. Grund dafür waren die geplanten Baumaßnahmen am Grünten der Familie Hagenauer. Kritik an ihrer Person von SPD und Bürgerbündnis Oberallgäu hat Baier-Müller jetzt aber entschieden zurückgewiesen. "Die Vorwürfe sind befremdlich und noch dazu falsch", wird die Landrätin in einer Pressemitteilung zitiert.
Staatliches Genehmigungsverfahren
Weiter würde nicht sie als Landrätin entscheiden, ob ein Antrag einen Kreistagsbeschluss erforderlich mache. Vielmehr hänge das an den rechtlichen Voraussetzungen. "Ständig zu suggerieren, die Landrätin umgehe den Kreistag, grenzt an Täuschung der Öffentlichkeit." Die Anträge zum Ausbau am Grünten werden in einem staatlichen Genehmigungsverfahren geprüft.
Indra Baier-Müller lud zu Rundem Tisch
Dass an dem Thema "Grünten-Bergwelt" ein besonders großes öffentliches Interesse besteht, sei Baier-Müller sehr wohl bewusst. Auch deshalb hatte die Landrätinzu einem Runden Tisch geladen, um einen sachlichen Austausch zu ermöglichen. Die Möglichkeit des persönlichen Austausches soll von allen Seiten geschätzt worden sein. Außerdem sei es für das weitere Verfahren eine wichtige Grundlage gewesen, "dass ein von gegenseitigem Respekt getragenes Gespräch möglich war", so die Landrätin.
"Grünten ist ein emotionaler Berg"
Mit Blick auf den Projektantrag sei sie als Behördenleiterin der staatlichen Verwaltung am Landratsamt allerdings dem Neutralitätsgebot verpflichtet. Zudem: Eine Willensbildung und umfassende Information sei der gesamten Öffentlichkeit und damit auch den Fraktionen im Zuge der Öffentlichkeitsbeteiligung im Verwaltungsverfahren möglich. "Der Grünten ist ein emotionaler Berg", so Baier-Müller: "Das merkt man auch bei SPD und Bündnis". Hilfreich sei aber einzig, Kritiker und Befürworter wieder miteinander ins Gespräch zu bringen. Das sei durch den Runden Tisch gelungen. "Alles andere ist kontraproduktiv und fördert nicht den Zusammenhalt", so die Landrätin in Richtung ihrer Kritiker.