Hochwasser hatte die Frau aus Eppishausen mitgerissen - Jetzt in einem Fischweiher bei Haselbach geborgen Eppishausen/Haselbach (un/kk). Trauer weicht der Anspannung: Die 27-jährige Frau aus Eppishausen, die von den Hochwassermassen in der vergangenen Woche fortgeschwemmt worden war, ist tot. Sie wurde in einem Fischweiher bei Haselbach gefunden (siehe auch überregionalen Teil dieser Ausgabe).
Dienstag Abend, 20.55 Uhr: Ein Nebenerwerbslandwirt streift über seine Wiesen, um festzustellen, wie groß die Schäden sind, wel che die Unwetter vergangene Woche hinter lassen haben. Dabei kommt er auch an ei nem Fischweiher vorbei und sieht 'etwas' in dem dunkelbraunen Gewässer. Da er keine Suchstange bei sich hat, ruft er nach den Rettungskräften, die unweit davon am Haselbach nach der vermissten Eppishauserin suchen. Ein Feuerwehrmann kommt und hilft dem Nebenerwerbslandwirt. Bald stellen sie fest, dass die Suche zu Ende ist. Die beiden verständigen die Polizei, die die Bergung der Leiche übernimmt.
'Die Zeit der Ungewissheit ist vorbei', sagt Bürgermeister Erwin Habermann. An die Stelle der Anspannung sei Trauer getreten. Das ganze Dorf sei betroffen.
Hubschrauber und Suchhunde
Zurück zum Dienstag Abend: Nachdem die braunen Fluten weiter zurückgegangen sind, treffen sich am Ortsausgang von Eppishausen Feuerwehrmänner aus Thannhauen, Burg, Balzhausen, Haselbach und Eppishausen. Hinzu kommen rund zehn Polizeibeamte, ein Polizeihubschrauber und fünf Flächensuchhunde der Staffel Ammersee, die sich freiwillig für diesen Einsatz zur Verfügung stellen. Diese Tiere sind für Menschensuche ausgerichtet und waren auch vor drei Jahren bei dem großen Erdbeben in der Türkei im Einsatz.

#Schatzsuche
Finale der Schatzsuche von Joko und Klaas: Koffer gefunden - Das ist der Sieger
Die privaten Spezialkräfte hatten sich spontan zum Einsatz bereit erklärt, nachdem sie aus den Medien von der Suchaktion erfahren hatten. Unter der Einsatzleitung von Polizeihauptkommissar Mario Rauch und Kreisbrandmeister Günther Heinrich treten die Rettungskräfte an.
Gleich zu Beginn der Suchaktion 'kapitulierte' die Hubschrauberbesatzung. Aus der Höhe war in den immer noch dreckig braunen Fluten nichts zu sehen. Die Rettungskräfte waren fast mit dem Abtasten des Haselbaches fertig, als der Nebenerwerbslandwirt gegen 20.55 Uhr die schreckliche Entdeckung meldete.
Wie mehrfach berichtet, war die verun glückte Sylvia K. aus Eppishausen in der Nacht zum vergangenen Freitag beim Versuch, im elterlichen Hof parkende Autos vor den Wassermassen in Sicherheit zu bringen, samt Auto weggeschwemmt worden.
Ein gewaltiger Sog
Der Bruder konnte Sylvia zwar noch aus dem Auto ziehen, ein gewaltiger Sog riss die beiden aber unter eine nahe Brücke hindurch. Der Bruder rettete sich, trug dabei schwere Prellungen und Schnittwunden davon. Die Wassermassen rissen jedoch die 27-jährige Bahnbeamtin fort, die schließlich in den rund drei Kilometer weiter entfernten Weiher geschwemmt wurde.
Eine erste Suchaktion war am Samstag abgebrochen worden, weil in den schlammigen Wassermassen nichts zu erkennen und der Haselbach stellenweise tief ausgeschwemmt war. Man wollte abwarten, bis das trübe Wasser wieder klarer wird. Dies war dann am Dienstag Abend der Fall.