Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Der Arbeitsmarkt im September 2016

Zahlen

Der Arbeitsmarkt im September 2016

    • |
    • |
    Der Arbeitsmarkt im September 2016
    Der Arbeitsmarkt im September 2016 Foto: Bernd Wüstneck (dpa-Zentralbild)

    Zum Ende der Sommerpause waren im Allgäu weniger Menschen arbeitslos gemeldet bei einer gleichzeitig weiter hohen Nachfrage nach Arbeitskräften. Die Arbeitslosenquote spiegelt die anhaltend hohe Stabilität des Arbeitsmarktes in der Region wider.

    Sie lag im September erneut bei genau drei Prozent – wie im August dieses Jahres und im Vergleichsmonat des Vorjahres. Aktuell waren bei den Vermittlern der Arbeitsagentur und in den Jobcentern 10.834 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, gut 200 weniger als im Monat zuvor. Kräftige Signale sendete der Stellenmarkt. Mehr als 6.400 Beschäftigungsangebote gaben Betriebe zur Besetzung herein, die höchste Zahl der letzten Monate.

    'Mit dem Begriff Stabilität lässt sich die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Allgäu treffend beschreiben. Mit dem Ende der Sommerpause ist die Nachfrage nach Arbeitskräften weiter gestiegen. Besonders jüngere Kräfte haben davon profitiert. Sie konnten bereits nach relativ kurzer Zeit wieder in eine neue Beschäftigung starten', sagt Horst Holas, stellvertretender Leiter der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen.

    Arbeitslose Menschen – Jüngere kommen in Arbeit

    In den Sommermonaten sind gerade junge Menschen vorübergehend stärker von Arbeitslosigkeit betroffen. Hauptursache für diese Entwicklung ist der Abschluss schulischer oder betrieblicher Ausbildungen. Eine ganze Reihe junger Menschen wird danach nicht vom bisherigen Betrieb übernommen und meldet sich bei den Arbeitsvermittlern.

    Sie verfügen über aktuelle Fachkenntnisse und haben daher zum Ende der Haupturlaubszeit gute Chancen auf eine neue Beschäftigung als qualifizierte Fachkraft. Diverse Beispiele bestätigen diese Entwicklung: Eine junge Floristin meldete sich im August arbeitslos. Unmittelbar bei ihrer Arbeitslosmeldung erhielt sie ein neues Stellenangebot in ihrem erlernten Beruf. Innerhalb weniger Tage hatte sie nach einem erfolgreichen Vorstellungsgespräch einen neuen Arbeitsvertrag in der Tasche.

    Fachkräfte gesucht

    Auch im September meldeten Arbeitgeber einen höheren Bedarf an Arbeitskräften. 1.530 Beschäftigungsangebote gaben Betriebe neu zur Besetzung herein, die gesamte Kräftenachfrage legte auf mehr als 6.400 Stellenangebote zu. In der Hotellerie und Gastronomie waren im Allgäu Köche und Servicepersonal gefragt, mehr als 220 zusätzliche Arbeitsplätze kamen neu zur Besetzung herein.

    Das südliche Oberallgäu hatte einen höheren Bedarf, aber auch in den Bereichen Kempten, Füssen und Lindau herrschte in diesem Sektor eine größere Nachfrage. In der gewerblichen Produktion wurden besonders Tätigkeiten im Metall- und Maschinenbau neu angeboten.

    Rund 300 zusätzliche Jobs rund um den Werkstoff Metall galt es zu besetzen. Daneben blieben Fachleute für Tätigkeiten in der Energie- und Elektrotechnik gefragt. Der Logistiksektor suchte zahlreiche Mitarbeiter als Fachlageristen oder Berufskraftfahrer. Daneben stellten Betriebe neue Arbeitsplätze im Reinigungsgewerbe sowie im Objektschutz zur Verfügung.

    Qualifizierungen bringen weiter

    Fachkräfte haben deutlich bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt, das beweisen viele Stellenbeschreibungen, die Arbeitgeber zur Besetzung hereingeben. Damit arbeitslose Menschen größere Chancen auf einen neuen Arbeitsplatz haben, starteten im September zahlreiche berufliche Qualifizierungen.

    Umschulungen zu Fachlageristen oder zum Maschinen- und Anlagenführer waren ebenso darunter wie die Qualifizierung zum Pflegefachhelfer oder der Erwerb des LKW-Führerscheins. Im bisherigen Durchschnitt der Jahre 2015 und 2016 haben monatlich 760 Menschen an einer geförderten beruflichen Weiterbildung teilgenommen.

    Regionale Entwicklungen im Jahresvergleich

    Die robuste Entwicklung des Arbeitsmarktes im Allgäu setzt sich auch in den einzelnen Wirtschaftsräumen fort. Die Arbeitslosenquoten zeigen im Jahresvergleich der Septembermonate lediglich geringe Unterschiede. In der Mehrzahl der Regionen steht aktuell bei der Arbeitslosenquote eine Zwei vor dem Komma.

    Die Wirtschaftsräume Kempten, Sonthofen und der Landkreis Lindau wiesen ein verbessertes Ergebnis auf. In allen drei Regionen ging die Quote im Jahresvergleich um 0,1 Prozentpunkte nach unten. Stabile Ergebnisse ergaben sich für die Regionen Marktoberdorf und Kaufbeuren mit 2,9 bzw. 3,9 Prozent. Etwas mehr Menschen als vor einem Jahr waren in Memmingen sowie in den Regionen Füssen und Mindelheim arbeitslos. Die Arbeitslosenquote ging in diesen drei Wirtschaftsräumen um 0,1 Prozentpunkte nach oben.

    Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung und in der sozialen Grundsicherung

    Seit Einführung der sozialen Grundsicherung werden arbeitslose Menschen von der Agentur für Arbeit und in den Jobcentern betreut. Beide Bereiche entwickelten sich im September unterschiedlich. Während in der Agentur für Arbeit sowohl im Vergleich zum August wie auch zum September des Vorjahres deutlich weniger Menschen arbeitslos gemeldet waren, gingen in den Jobcentern die Zahlen nach oben. Insgesamt ist eine Annäherung bei der Zahl der zu betreuenden Menschen zu erkennen.

    Im Jahresvergleich hatten die Vermittler bei der Agentur für Arbeit knapp 360 Menschen weniger zu betreuen. Bei den Jobcentern, die für arbeitslose Menschen in der sozialen Grundsicherung zuständig sind, lag der Zuwachs im Jahresvergleich bei knapp 500 arbeitslosen Personen. Die Agentur für Arbeit kümmerte sich im September um 5.788 arbeitslose Menschen, die sieben Jobcenter waren für 5.046 arbeitslose Frauen und Männer zuständig.

    Bei den Jobcentern hat vor allem die Zahl der zu betreuenden Ausländer deutlich zugenommen. Die Jobcenter sind auch für Flüchtlinge zuständig, die das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) als Asylberechtigte oder mit einem vergleichbaren Status anerkannt hat. Ein erheblicher Teil der Bezieher von 'Hartz IV'-Leistungen ist im Übrigen nicht arbeitslos. Diese Menschen betreuen kleine Kinder, pflegen Angehörige, befinden sich in einer Ausbildung oder sind mindestens 15 Wochenstunden erwerbstätig.

    Bilanz zum Ausbildungsmarkt am 2. November 2016

    Für den Monat September liegen zum Ausbildungsmarkt keine aktuellen Daten vor. Das Ausbildungsmarktjahr endet am 30. September. Gemeinsam mit den Partnern des Ausbildungspaktes (IHK und Handwerkskammer) zieht die Agentur für Arbeit am 2. November ihre Bilanz.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden