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Tipps zum Start in die Wintersaison: Ob Skitour oder Schneeschuhwandern - Das sollte man beachten

Tipps vom DAV

Start in die Wintersaison: Ob Skitour oder Schneeschuhwandern - Das sollte man beachten

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    Wintersportler sollten der Sicherheit halber einige Dinge beachten, bevor sie sich in den Schnee stürzen. (Symbolbild)
    Wintersportler sollten der Sicherheit halber einige Dinge beachten, bevor sie sich in den Schnee stürzen. (Symbolbild) Foto: Deutscher Alpenverein e.V.

    Es war ein recht schneereicher Winterauftakt in Bayern, dem Allgäu und den Alpen, um es konservativ auszudrücken. Wurde in München mit 45 Zentimeter Neuschnee ein neuer Dezemberrekord gemessen, waren es in Tirol sogar 60 und 100 Zentimetern Neuschnee. Doch obwohl die heftigen Schneefälle am ersten Dezember-Wochenende einerseits für ein ziemliches Schnee-Chaos sorgten, kamen andererseits die Wintersportler aus dem Jauchzen nicht mehr heraus. Doch damit Skitourengeher, Schneeschuhfans und Winterfreunde den Schnee uneingeschränkt genießen können, gilt es aber einiges zu beachten. Aus diesem Grund hat der Deutsche Alpenverein (DAV) einige Tipps gesammelt, die für einen sicheren Start in die Wintersaison sorgen:

    Vor dem Wintersport steht der Material-Check an

    Natürlich wird beim Wintersport einiges an Material benötigt, auf das man sich verlassen muss. Deshalb sollte dieses Material vor der ersten Wintertour in einen guten und sicheren Zustand sein. "Die Ski sollte man in den Frühwinter-Check miteinbeziehen", erklärt Stefan Winter, Bergführer und Ressortleiter Breitenbergsport im DAV: Ein gut präparierter Belag sorgt für bessere Fahreigenschaften und hilft nicht nur Profis, sondern auch Anfängern. Geschliffene Kanten geben Halt auf eisigeren Passagen. Die Einsatzbereitschaft der Skibindung und Skistiefel gehören ebenso dazu. Dazu überprüft man den Kleber der Skitourenfelle und imprägniert gegebenenfalls die Fellhaare neu. 

    Beim Material-Check sollte man aber auch die Lawinen-Notfallausrüstung beachten: Das LVS-Gerät benötigt neue, passende Batterien. Zudem überprüft man, ob die Funktionen „Senden“ und „Suchen“ richtig arbeiten. "Außerdem gibt es für die Geräte in regelmäßigen Abständen Updates und man sollte sie auch regelmäßig zum Hersteller zur Wartung einsenden", so Stefan Winter, "am besten aber bereits vor der Skisaison." Als nächstes prüft man, ob die Lawinensonde und die Lawinenschaufel einsatzbereit sind. Auch Lawinenairbags verlangen nach einer regelmäßigen Wartung und Rucksäcke mit elektronischem Gebläse sollten auch in bestimmten Abständen geupdatet werden.

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    Foto: Deutscher Alpenverein e.V.

    Lawinenwarnungen beachten und nicht auf die leichte Schulter nehmen

    "Genauso wichtig wie die Pflege der Ausrüstung ist es aber auch, sich mit dem Thema Lawine zu befassen“, sagt Stefan Winter: "Winterzeit ist Lawinenzeit", erklärt , der Bergführer des DAV. Darum müsse man sich zu Beginn der Saison wieder mit dieser Gefahr auseinandersetzen: "Und zwar nicht nur bei der Ausrüstung, sondern auch im Kopf", so Winter. Das betrifft zum einen die Prävention, also welche Schritte Wintersportler anwenden müssen, um ihr persönliches Risiko in eine Lawine zu geraten zu minimieren, sowie das Verhalten im Notfall. "Bei der Einschätzung des Lawinenrisikos hilft das DAV-Lawinenmantra weiter, das Notfalltraining absolviert man am besten regelmäßig in einer Gruppe oder in einem Kurs", so Winter und betont: "Das gilt für alle Arten von Schneesport im freien Gelände, denn Lawinen unterscheiden nicht zwischen Ski- oder Schneeschuhtouren."

    Die richtige Kleidung ist wichtig

     Vor allem wetterfeste, warme Winterkleidung ist laut dem DAV zudem bei Wintertouren wichtig. Die Zwiebelvariante ist eine bewährte Methode bei kalten Temperaturen. Zu richtigen Kleidung gehören:

    • Funktionsunterwäsche,
    • Fleece-Jacke,
    • Handschuhe,
    • Mütze,
    • Wind- und schneeabweisende Überjacke,
    • Wasserabweisende und eventuell gefütterte Ski- oder Tourenhose.

    Das muss bei Wintertouren in den Rucksack

     Auch der Rucksack will richtig und vor allem mit den im Notfall wichtigen Utensilien gepackt sein. Grundlegende Dinge, die bei einer Wintertour in den Rucksack gehören hat der DAV hier zusammengezählt:

    • Wasser und/oder Thermosflasche mit heißem Getränk,
    • Tourenproviant
    • Touren- bzw. Skistöcke mit Schneetellern; ideal: Teleskopstöcke
    • Steigeisen oder Grödel
    • Schutz gegen UV-Strahlung (Sonnenbrille und Sonnencreme)
    • Ersatzwäsche und Reservesocken
    • Ggf. Stirnlampe
    • Erste-Hilfe-Set und Handy
    • Rettungsdecke bzw. Biwaksack
    • ggf. Multifunktionswerkzeug mit Schraubendreher, Messer und Zange für kleinere Reparaturen
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    Foto: Deutscher Alpenverein e.V.

    Bei Touren mit Lawinenrisiko:

    • LVS-Gerät
    • Sonde für das rasche Auffinden von Verschütteten
    • Lawinenschaufel zum Befreien von Verschütteten
    • Evtl. weitere Notfallausrüstung wie Avalung, Avalanche Ball oder ABS-Rucksack (Lawinenairbag)

    Erstmal wieder langsam herantasten

    Wer nun bereit ist, der sollte sich erst mal langsam herantasten: "Die Bewegungen im Auf- und Abstieg und bei Kehren muss man erst mal wieder üben und Muskeln und Bänder sowie das Herz-Kreislauf-System müssen sich an die neue Belastung gewöhnen", erklärt der Bergsportexperte. Am besten könne man dies auf einer offiziell ausgewiesenen Pistentour machen und den Abstecher in die Berge gleich noch mit einem kleinen LVS-Training verbinden.

    Wandern ohne Schneeschuhe nur im gesicherten Raum

    Wer sich zu Fuß, ohne Ski oder Schneeschuhe in den Schnee begeben möchte, findet auch hier viele Möglichkeiten. "Man sollte sich aber im gesicherten Raum aufhalten und auf geräumten Wegen bleiben“, so Thomas Bucher, Pressesprecher beim Deutschen Alpenverein. Das könnten zum Beispiel von Tourismusverbänden extra freigegebene Wege sein, präparierte Rodelbahnen oder geräumte Forststraßen zu Hütten. Neben geeigneten Schuhen mit tiefer Profilsohle kann man auch Stöcke und Grödel nutzen, um zusätzlich Halt zu finden. Vom klassischen Berggehen ohne Schneeschuhe und Ski rät Bucher jedoch ab: "Man versinkt innerhalb kürzester Zeit bis zur Hüfte im Schnee und kommt so kaum voran. Und außerdem muss man dann wieder die Lawinengefahr bedenken und sich entsprechend vorbereiten."

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