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Stadt und Land kämpfen gegen Hochwasser

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Stadt und Land kämpfen gegen Hochwasser

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    Überflutete Straßen und Keller hielten Einsatzkräfte auf Trab Kaufbeuren (bkl). Anhaltende Regenfälle haben gestern die Kaufbeurer Polizei, das Technische Hilfswerk (THW) sowie alle Feuerwehren der Stadt und der umliegenden Gemeinden auf Trab gehalten. Durch steigende Grundwasser wurden in einigen Bereichen Wiesen und Straßen überflutet. Die Einsatzkräfte fühlten sich an das Pfingsthochwasser von 1999 erinnert. Alles in allem war die Situation aber bei weitem nicht so ernst.

    'Seit sechs Uhr stehen bei uns die Telefone nicht mehr still', sagte Karl Eichinger von der Kaufbeurer Polizei. Viele Keller in Stadt und Land standen unter Wasser und die Feuerwehren hatten alle Hände voll zu tun, Sandsäcke zu verteilen, um die Fluten umzuleiten. Besonders betroffen war laut Eichinger der Bereich Obergünzburg, Ronsberg und Ebersbach, wo zum Teil das Wasser bis zu 1,50 Meter hoch in den Kellern stand.

    Wertachpegel: 2,92 Meter

    Gegen 14 Uhr musste die Polizei die B 16 am Kreisverkehr bei Leinau sperren, da das Wasser von einer überfluteten Wiese auf die Fahrbahn getreten war. Der Verkehr wurde über Pforzen umgeleitet. Auch zwischen Kaufbeuren und Mauerstetten war die Staatsstraße am Nachmittag nicht mehr befahrbar. Dort wurde der Verkehr über den Kreisverkehr der B 12 umgeleitet.

    Nach Eichingers Angaben hatte die Wertach gegen 16 Uhr den Pegelstand von 2,92 Metern erreicht ­ 'mit Tendenz steigend.' Vom Stand von 3,50 Meter, der vergangene Pfingsten an der Wertach gemessen wurde, sei man jedoch noch weit entfernt gewesen. 'Die Wertach hat noch etwas Platz.'

    Seit 11 Uhr waren gestern auch 31 freiwillige Helfer des THW im Einsatz. Sie sorgten vorwiegend in Blöcktach dafür, dass Keller ausgepumpt wurden. 'Durch den ganzen Ort fließt ein Bach', schilderte Pierre Wasgien die Situation vor Ort. Wie er erklärte, war die Hauptbeschäftigung der THW gestern, Sandsäcke aufzufüllen, die von den Feuerwehren in Stadt und Land verteilt wurden. Mehrere Tonnen Sand wurden dazu von der Germaringer Firma Dachser angeliefert. 3000 Säcke, so schätzt Wasgien, wurden von den Helfern am Nachmittag gefüllt.

    Auch Kreisbrandrat Martin Schafnitzel bewertete die Lage in Blöcktach als besonders schlimm. 'Im Bereich Kaufbeuren hatten die wohl die größten Schwierigkeiten.' Aber auch in Germaringen und Mauerstetten mussten die Feuerwehren einige Keller auspumpen und Wasser umleiten. Am kritischsten sei es gegen 15 Uhr gewesen, so Schafnitzel. Drei Stunden später hatte sich die Lage schon wieder beruhigt. Wie groß der Schaden ist, den das Hochwasser gestern anrichtete, kann er nicht sagen. 'Einzelne Personen hat es sicher wieder stark getroffen', so der Kreisbrandrat.

    Ein großer Vorteil sei gewesen, dass 'alle gut vorbereitet' waren. 'Die Feuerwehren saßen in ihren Gerätehäusern in den Startlöchern.' Auch sämtliche Gemeinden hätte man vorgewarnt, erklärte Schafnitzel. 'Und vom Vorjahr lagen noch viele Sandsäcke bereit, die schnell ausgeteilt werden konnten.'

    35 Einsätze im Stadtgebiet

    Überflutete Keller gab es auch im Stadtgebiet und in den Ortsteilen. Insgesamt 35 Einsätze hat Thomas Vogt von der Kaufbeurer Feuerwehr gestern gezählt. Am Morgen hatten die Wehrler vor allem an der AOK-Baustelle viel zu tun, wo das Wasser in der Baugrube stand. Vier Stunden lang hat die Feuerwehr dort gepumpt.

    Im großen und ganzen sei das Stadtgebiet aber von größeren Wasserschäden verschont geblieben, sagte Vogt. Denn trotz anhaltender Regenfälle war die Wertach gestern in ihrem Bachlauf geblieben. 'Von der Wassermenge her war es aber nicht viel weniger als an Pfingsten vor einem Jahr.'

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