Alle 16 Minuten erhält in Deutschland ein Patient die Diagnose Blutkrebs. Eine Stammzellenspende kann vielen der betroffenen helfen, wie auch im Fall einer 28-jährigen Memmingerin, die an akuter myeloischer Leukämie erkrankt ist. Für die 28-Jährige wurde inzwischen durch eine Typisierungsaktion der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) ein passender Spender gefunden. Wer darf Stammzellen spenden? "Spenden können alle gesunden Menschen zwischen 18 und 55 Jahren", erklärt Klaus Ludwiczak von der DKMS. Wer unter einer chronischen Erkrankung leidet, kann allerdings kein Stammzellenspender werden. Wie kann man Stammzellenspender werden? Der erste Schritt ist eine Registrierung, die Online auf der Internetseite der DKMS erfolgen kann. Danach bekommt man einige Formulare und Wattestäbchen für einen Abstrich der Mundschleimhaut per Post. Beides muss man dann an die DKMS zurückschicken. "Dann werden die Gewebemerkmale überprüft" sagt Ludwiczak. Wenn die eigenen Merkmale mit denen eines Patienten übereinstimmen, wird man benachrichtigt. Wie läuft eine Stammzellenspende ab? Zur Spende muss man in ein Entnahmezentrum kommen. "Das funktioniert wie eine Dialyse. Man ist an einen Blutkreislauf angeschlossen. Aus dem Blut werden dann die Stammzellen gefiltert. Das ganze dauert drei bis vier Stunden" erklärt DKMS-Sprecher Ludwiczak das Verfahren. Tut eine Stammzellenspende weh? Nein, eine Stammzellenspende ist nicht schmerzhaft. "Wir haben mit den Spendern die Erfahrung gemacht, dass es keine Nebenwirkungen gibt", bestätigt Ludwiczak. Darf der Patient den Spender kennenlernen? Ja, aber erst nach zwei Jahren und wenn beide einverstanden sind. "In Deutschland gibt es eine Anonymitätsregelung. Wenn Spender und Empfänger nach zwei Jahren beide ihr Einverständnis geben, hilft die DKMS beim Austausch der Adressen. Dann können die beiden in persönlichen Kontakt treten", so Ludwiczak. Wie oft wird ein passender Spender gefunden? Für 80 Prozent der Suchenden wird ein passender Spender gefunden. "Das hängt aber auch von der Art der Erkrankung und dem Zustand des Patienten ab" sagt DKMS-Sprecher Ludwiczak.
Blutkrebs