Seit einer Woche ist in Bayern Prostitution wieder erlaubt, allerdings nur in sogenannten "Prostitutionsstätten". Dazu gehören beispielsweise Laufhäuser, in denen Prostituierte einzelne Zimmer anmieten, oder einzelne Wohnungen. Bordelle sind weiterhin geschlossen.
Kempten: Keine Probleme mit Bescheinigungen
Mancherorts gibt es in Bayern Schwierigkeiten in der Wieder-Anlauf-Phase nach vielen Monaten des Verbots. BR24 berichtet beispielsweise, dass Prostituierte in Nürnberg lange warten müssen, bis ihre während der Corona-Krise erloschenen Arbeitsausweise wieder gültig gemacht werden. Nicht so in Kempten. Hier haben mittlerweile die meisten der insgesamt sieben offiziellen Prostitutionsstätten wieder geöffnet. Der Prostitutionsbetrieb ist "normal angelaufen, fällig werdende Anmeldebescheinigungen konnten und können zeitnah ausgestellt werden", wie die Stadt auf Nachfrage vonall-in.demitteilt. Gemäß den gesetzlichen Vorgaben erfolgen Kontrollen durch das Ordnungsamt regelmäßig oder auch anlassbezogen.
Prostitution: Harte Zeiten in der Corona-Krise
Prostitution galt über die ganze Corona-Krise hinweg als "vergessene Branche". Stephanie Klee vom Bundesverband Sexuelle Dienstleistungen hatte im Interview mitall-in.deeinen katastrophalen Zustand der Lage beschrieben, bei der viele Existenzen auf dem Spiel stehen. Außerdem gab es die Befürchtung, dass das generelle Verbot der Prostitution dem illegalen Gewerbe Vorschub leistet. Ob und wann sich die Branche wieder vollständig erholt, wird sich zeigen.
Prostitution in der Corona-Krise: So geht es der Sexarbeits-Branche in Deutschland