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Sex ist auf Fetischparty im Club Douala in Ravensburg erlaubt - Bürger zeigt Veranstalter an

Sex ist erlaubt

Fetischparty im Club Douala in Ravensburg - Bürger zeigt Veranstalter an

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    Am Mittwoch, 29. Mai, kann man es im Douala in Ravensburg mal auf die andere Art und Weise knallen lassen. Das gefällt nicht allen Ravensburgern. (Symbolbild)
    Am Mittwoch, 29. Mai, kann man es im Douala in Ravensburg mal auf die andere Art und Weise knallen lassen. Das gefällt nicht allen Ravensburgern. (Symbolbild) Foto: picture alliance/dpa | Andreas Arnold

    Das gab es in Ravensburg noch nie: Der Club Douala veranstaltet am Mittwoch zusammen mit dem Veranstaltungsplaner "All of us" unter dem Motto "All of us get kinky" eine Fetischparty. Damit findet nun bereits eine zweite Fetischparty in Oberschwaben statt. Denn auch das "Torture-Ship" sticht 2024 wieder in See. In der Vergangenheit lockte es zahlreiche BDSM-Fans aus ganz Deutschland und Schaulustige an.

    Auf der Fetischparty in Ravensburg soll es heute wohl heiß hergehen. Die Party wird bezeichnet als "First Fetisch & Sex Positive Techno Rave in Ravensburg". In sogenannten Darkrooms soll auch Sex erlaubt sein, bestätigte der Veranstalter gegenüber den Medien. Auf Facebook verspricht er Party-Besuchern außerdem treibenden Techno, sexy/kinky/sporty Desscode, kleine Geschenke, keine Fotos und ein "Awareness Team". Gleichzeitig stellt er auch einige Regeln für diese besondere Party auf.

    Folgende Regeln gelten auf der Fetischparty im Douala:

    • Im gesamten Gebäude und Außenbereich dürfen keine Fotos und Videos gemacht werden
    • Im Club gilt ein striktes Handyverbot
    • Im Außenbereich darf das Telefon zur Kommunikation genutzt werden
    • Niemand darf ungefragt angefasst werden - nur mit Konsens
    • Nur ein "ja" ist auch wirklich ein "ja"
    • Bei der Party ist jeder willkommen. Allerdings betont der Veranstalter, dass dennoch angemessene Kleidung bei dem Event erwünscht sei. Das heißt: Die Kleidung soll dem Motto nahekommen. Straßenklamotten wie beispielsweise Hoodie oder Jogginghose sind nicht erlaubt.
    • Wer sich wegen des Outfits unsicher ist, kann im Vorhinein bei dem "Awarness Medical Team" oder beim "All of Us Agency Team" nachfragen. 
    • Der Veranstalter bittet darum, gebrauchte Artikel in Mülleimern zu entsorgen und nicht herumliegen zu lassen
    • Gegenseitiger Respekt ist Voraussetzung
    • Dem "Awareness", Security und "All of us Agency Team" ist Folge zu leisten

    Sex-Positive-Party im Douala in Ravensburg: Bürger stellt Anzeige

    Obwohl mit guten "Vibes" beworben, ist die Stimmung schon vor der Party in der Bevölkerung etwas gespalten. Wie die Staatsanwaltschaft Ravensburg auf Anfrage von all-in.de bestätigte, ist eine Strafanzeige eingegangen. Angezeigt wird eine "drohende Erregung öffentlichen Ärgernisses". Dem  Anzeigensteller gehen wohl vor allem die "Darkrooms" gegen den Strich, in denen Partygäste miteinander Sex haben können.

    Wie Oberstaatsanwalt Wolfgang Angster erklärte, wird die Anzeige aktuell nicht bearbeitet, denn: Die Staatsanwaltschaft könne keine Anzeige wegen einer möglichen Straftat in der Zukunft bearbeiten. Sie könne erst dann eine Straftat bewerten, wenn diese bereits stattgefunden hat.

     Vorläufige Einschätzung: Party im Douala ist keine Erregung öffentlichen Ärgernisses

    Doch so viel kann der Oberstaatsanwalt bisher sagen: Aus seiner Sicht seien die Party und auch die "Darkrooms" keine Erregung öffentlichen Ärgernisses. Denn entscheidend bei diesem Strafbestand sei, dass eine unbeteiligte Öffentlichkeit unfreiwillig mit sexuellen Handlungen anderer konfrontiert werde. Eine Öffentlichkeit sei bei der Party aber nicht gegeben. Schließlich kommen die Gäste freiwillig dorthin und dank der Ankündigung sollte den Partybesuchern auch klar sein, dass es in den Darkrooms zu Sex kommen kann. 

    Sex-Positive-Party in Ravensburg - was ist der Unterschied zum Swingerclub?

    Der Begriff "Sex Positive" ist nicht neu. Schon in den Achtzigern wurde der Begriff etabliert. Damals als Gegenantwort zum aufkommenden Feminismus, der Pornografie für die Unterdrückung von Frauen verantwortlich machte. Jetzt wird der Begriff vor allem im Zusammenhang mit freizügigen Partys verwendet.

    Wichtig ist aber die Unterscheidung zwischen Sex-Positiv-Partys und Swinger Partys. Denn: Bei einer Sex-Positiv-Party kommen die Leute nach wie vor, um zu feiern. Es gibt die Möglichkeit sexuelle Handlungen vorzunehmen, das ist aber kein Muss. Bei Swinger Partys dagegen, stehen die sexuellen Handlungen eher im Vordergrund und die Party ist Nebensache.

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