Wie die Forstverwaltung Immenstadt mitteilt, kommt es momentan vermehrt zu Schneebrüchen bei Bäumen. Der Allgäuer Forstexperte Simon Östreicher rät deswegen in den nächsten Tagen vor Touren und Spaziergängen im Wald ab.
Gefahr im Wald: Schneelast kann ganze Baumkronen abbrechen
Während jüngere Bäume vom Schnee häufig umgebogen werden und dann plötzlich brechen können, kann bei älteren Bäumen sogar die ganze Krone abbrechen. Dazu kommt die Gefahr von herabstürzenden Ästen. „Auch kleine Äste werden bei einer Fallhöhe von 20 oder 30 Metern schnell zu einem tödlichen Geschoss,“ warnt Simon Östreicher, Bereichsleiter Forsten am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kempten.
Forstexperten raten: Wald vorerst nicht betreten
Die Bayerische Forstverwaltung appelliert deswegen an alle Spaziergänger, Skitourengeher und andere Menschen, die sich gerne in freier Natur aufhalten, die tiefverschneiten Wälder in den nächsten Tagen zu meiden. Sicherer wird es erst dann, wenn der Schnee von den Kronen wieder abgerutscht ist.
Viel Schnee im Wald: Wildtiere brauchen gerade Ruhe
Die Wälder zu meiden hilft übrigens auch den heimischen Tieren. Diese seien zwar gut an so viel Schnee und niedrige Temperaturen angepasst, aber bei Störungen durch Waldbesuchern verbrauche sie durch die Flucht sehr viel Energie. Laut der Forstverwaltung könnten diese Energiereserven - die im Sommer und Herbst angefressen wurden - dann besonders im Spätwinter fehlen. Wer im Winter dennoch gerne im Wald unterwegs ist, der sollte auf den ausgewiesenen Wegen und Routen bleiben.
Achtung: Waldbesitzer müssen auf kaputte Fichten achten
Nach den schweren Schneefällen der letzten Tage bittet die Forstverwaltung auch alle Waldbesitzer um eine rechtzeitige Kontrolle, wenn die Wälder wieder sicher betreten werden können. Besonders abgebrochene Fichten müssen bis zum Frühjahr beseitigt werden, damit diese nicht vom Borkenkäfer befallen werden können. Laubbäume können dagegen als Biotopbäume und Totholz im Wald bleiben.