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Schlüsselqualifikationen und Flexibilität wichtiger als Noten

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Schlüsselqualifikationen und Flexibilität wichtiger als Noten

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    Buchloe | jb | Der Ausbildungsgipfel der Realschule(wir berichteten)schloss mit einer Podiumsdiskussion zum Thema 'Das erwarten wir von Realschul-Absolventen'. Unter der Moderation von Konrektor Friedrich Braß diskutierten Georg Renner, Leiter der Fach- und Berufsoberschule Kaufbeuren, Josefine Steiger, Bildungsexpertin der IHK Schwaben und Martin Guggenmos, Berufsberater der Arbeitsagentur Kaufbeuren.

    Schlüsselqualifikationen gefragt

    Das Podium komplettierte Gerhard Schlichtherle, Geschäftsführer der Acredo-Bau in Mauerstetten, der mit einer ausführlichen Präsentation ins Thema einführte. Er zeigte anhand von Umfrage-Ergebnissen, dass Schlüsselqualifikationen heute mehr gefragt seien als die Schulleistungen. Die Anforderungen gliederte er in persönliche, fachliche und soziale Kompetenzen. Zu den persönlichen zählte er zum Beispiel Zuverlässigkeit, Lernbereitschaft, Sorgfalt, Verantwortungsbereitschaft und Flexibilität. Eine scheinbare Selbstverständlichkeit wie das Beherrschen der deutschen Sprache gehöre ebenso zu den fachlichen Kompetenzen wie grundlegende naturwissenschaftliche Kenntnisse oder das Wissen um wirtschaftliche Zusammenhänge. Generell hätten sich die Anforderungen geändert, so Schlichtherle und es sei ein Trend zu mehr Selbständigkeit und Eigenverantwortung festzustellen.

    Von Seiten der anwesenden Eltern gab es Bedenken, ob die zahlreichen Kompetenzen bereits von den Auszubildenden erbracht werden könnten. Schlichtherle konnte diese zerstreuen. Die Jugendlichen sollten in erster Linie sich selbst darstellen. Eine jugendliche Sprache - auch in der Bewerbung - schrecke nicht ab. Zum Thema Bewerbung ergänzte Josefine Steiger, dass man dabei auf Individualität achten solle.

    Georg Renner machte Werbung für die Weiterbildungsmöglichkeiten an der Fach- und Berufsoberschule (FOS/BOS), denn: 'Realschüler sind für uns das ideale Klientel.' Mit dem Mindest-Notendurchschnitt von 3,33 in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik habe bislang jeder einen Platz erhalten. Die FOS vermittle vernetztes Denken und ermutige die Schüler, Reden zu lernen, sagte er mit Blick auf die immer wichtiger werdenden kommunikativen Fähigkeiten in der Arbeitswelt.

    Flexibel bleiben

    'Jeder hat mehr Talente als für nur einen Beruf,' sagte Martin Guggenmos. Mit etwas Flexibilität brauche kein Schüler ohne Lehrstelle dazustehen. Im Wirtschaftsraum Kaufbeuren-Buchloe seien im vergangenen Jahr etwa 300 Schüler nicht vermittelt worden, aber man habe eine ähnlich große Anzahl an noch offenen Ausbildungsstellen.

    In diesem Zusammenhang verwies Josefine Steiger auf die sich ständig neu entwickelnden Berufsbilder und ermutigte Schüler und Eltern diesen gegenüber zu mehr Offenheit.

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