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Rückhaltebecken in Kurhaus-Nähe geplant

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Rückhaltebecken in Kurhaus-Nähe geplant

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    Gemeinderat diskutiert über mögliche Standorte für einen Damm - Naturnahe Gestaltung Scheidegg (bkl). Der Scheibenbach bereitet den Bürgern von Scheidegg Sorgen. Zumindest nach langanhaltenden Regenfällen. Dann nämlich führt der Bach zuviel Wasser und sorgt für nasse Keller im Ortskern. Die Gemeinde Scheidegg will ihre Bürger vor Hochwasser schützen und plant den Bau eines Rückhaltebeckens. Den Großteil der dafür anfallenden Kosten würde das Land übernehmen. Wohin der Damm soll, wann er gebaut werden könnte und wie solch ein Bauwerk aussieht - darüber wurde jetzt in der Gemeinderatsitzung diskutiert.

    Seit knapp einem Jahr laufen erste Untersuchungen für einen geeigneten Platz für ein Hochwasser-Rückhaltebecken in Scheidegg. Das Wasserwirtschaftsamt Kempten und das Ingenieurbüro Görzel in Lindenberg wurden damit beauftragt. Drei Varianten haben die Fachleute jetzt dem Gemeinderat vorgestellt. Zwei davon sind allerdings 'eher zu vernachlässigen', wie Bürgermeister Georg Schmid sagte. Um das Wasser des Scheibenbachs bei einem Hochwasserereignis aufzuhalten, bevor es den Ortskern erreicht, müsste das Rückhaltebecken oberhalb von Scheidegg - also südlich des Kurhauses - errichtet werden. Das notwendige Volumen beträgt laut Ingenieur Karl-Heinz Görzel 33000 Kubikmeter. Weil ein solches Bauwerk in die Natur eingreift, wurden vor Ort zunächst die ökologischen Randbedingungen untersucht. Bei der ersten Variante nahe des Kurhauses sind die Fachleute auf ein schützenswertes Biotop gestoßen, das dem Becken zum Opfer fallen würde. Um das zu verhindern, wurde eine zweite Variante ins Auge gefasst. Diese wäre noch näher am Kurhaus, was die Gemeinde ablehnte, weil der Damm in den Bereich des Minigolfplatzes reichen würde.'Geringer ökologischer Eingriff'So bleibt als Alternative der dritte Vorschlag des zuständigen Ingenieurs. Um das Kurhaus-Gelände zu schonen, könnte der Damm etwas weiter südlich gebaut werden. Allerdings würde er dann an die vorhandene Straße, die nach Ebenschwand führt, stoßen. 'Der ökologische Eingriff wäre an dieser Stelle aber am geringsten', so Görzel. Der dritte Vorschlag hatte für die Gemeinderäte noch einen Vorteil: Hier könnte mit einer Länge von 150 Metern der kürzeste und damit auch günstigste Damm gebaut werden. Die Dammhöhe liegt laut Görzel zwischen drei und fünf Meter - allerdings mit flacher Neigung, sodass er 'kaum sichtbar ist'. 'Dieses Dammbauwerk muss ein Jahrhundertwasser überstehen können und darf nicht brechen.' Dennoch sei kein Beton-, sondern ein Erd-Bauwerk 'mit naturnaher Gestaltung' geplant.Über die Kosten für das Bauwerk wagte Norbert Fichtl vom Wasserwirtschaftsamt nur Prognosen: 'In Stiefenhofen hat der Damm keine Million Euro gekostet. Und ich denke, dass sich Scheidegg in einem ähnlichen Rahmen bewegt.' Die Gemeinde müsste rund 30 Prozent davon aufbringen. Da das Land Bayern Maßnahmen zum Hochwasserschutz vordringlich behandelt, könnte mit dem Bau bereits im nächsten Jahr begonnen werden. Die Gesamtbauzeit schätzt der zuständige Ingenieur auf ein Jahr. Nachdem sich der Gemeinderat in seiner Sitzung für die dritte Variante als bestmöglichen Standort für einen Damm ausgesprochen hat, sollen jetzt die Planungen weiter gehen. Gemeinderat Scheidegg Die Ladenöffnungszeit für den Verkauf bestimmter Waren wie Souvenirs, Tabak- und Süßwaren wird in Scheidegg geändert. Bisher durfte der Kiosk sonntags von 10 bis 18 Uhr seine Ware anbieten. Die Gemeinderäte sprachen sich jetzt dafür aus, den Sonntagsverkauf auf 11 Uhr zu verlegen, da um 10 Uhr in Scheidegg der Gottesdienst beginnt. Die Zuständigkeit für die Ladenschluss-Verordnung in Kur- und Erholungsorten hatte bislang der Landkreis, er wurde nun den Kommunen übertragen. Für Scheidegg sind diese Öffnungszeiten allerdings nur theoretisch: 'Bei uns ist niemand konkret betroffen, denn der Kiosk hat am Sonntag sowieso nie geöffnet', so Bürgermeister Georg Schmid.

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