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Politik soll Weg für Abschuss im gesamten bayerischen Alpenraum ebnen

Wolf

Politik soll Weg für Abschuss im gesamten bayerischen Alpenraum ebnen

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    DNA-Analysen haben ergeben, dass zwei Kälber im Oberallgäu von einem oder mehreren Wölfen gerissen wurden.
    DNA-Analysen haben ergeben, dass zwei Kälber im Oberallgäu von einem oder mehreren Wölfen gerissen wurden. Foto: Peter Steffen (dpa)

    Nun hat sich eindeutig bestätigt, wovon Landwirte seit etlichen Wochen überzeugt sind: Ein Wolf hat im Oberallgäu mindestens zwei Kälber gerissen und ausgeweidet. Seit Donnerstag liegen die Ergebnisse von DNA-Proben vor, die in Burgberg und Wertach genommen worden waren. Das beauftragte Institut wies Spuren des Beutegreifers nach, teilte das Landesamt für Umwelt (LfU) mit. Ob es in beiden Fällen dasselbe Tier war, steht noch nicht fest. Diese und weitere Fragen sollen weitere Analysen beantworten – etwa nach Geschlecht und Herkunft des Tieres. Geklärt werden soll laut Landrat Anton Klotz zudem, ob es sich um ein sogenanntes Hybrid-Tier handelt, also eine Kreuzung aus Wolf und Hund. Noch nicht ausgewertet sind bislang die Proben des zweiten gerissenen Kalbes aus Wertach sowie der beiden neugeborenen Kälber aus Kranzegg, die tot und teils ausgeweidet auf der Weide lagen. Parallel analysiert ein vom Landratsamt beauftragtes Institut in Wien mehrere Proben aus dem Oberallgäu. Einer Abschuss-Genehmigung stehe jetzt nichts mehr im Wege, sagte am Donnerstag der Schwäbische Bauernverbandspräsident Alfred Enderle. Nach allem, was in den vergangenen Tagen seitens der Politik versichert wurde, müsste nun der Abschuss folgen. „Unsere Bauern erwarten eine Entscheidung“, sagt Enderle. Er betonte zudem, dass es nicht in erster Linie um die Entschädigung gehe, die dank des DNA-Beweises gezahlt werde. Für Enderle ist der Abschuss alternativlos. Denn Herdenschutzmaßnahmen, mit denen sich die Landwirte durchaus beschäftigt hätten, würden vor allem auf Alpwiesen nicht funktionieren. Laut Landrat Klotz hat das Thema hohe Priorität beim zuständigen Umweltminister Marcel Huber. Bereits in der nächsten Woche will Huber demnach vom Kabinett einen „Management-Plan große Beutegreifer“ verabschieden lassen. „Er würde die Möglichkeit eröffnen, dass das Landratsamt wie beim Biber eigenständig den Abschuss erlauben kann“ sagt Klotz. Noch in dieser Woche werde eine Kommission das Allgäu besuchen und sich vor Ort ein Bild über den Herdenschutz und mögliche Gefahren für den Menschen machen.

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