Mit der bisher in Arbeitskreisen und Projektgruppen besprochenen Planung für die Straßen und den neuen Kanal im Ortsteil Immenthal hat sich nun der Günzacher Gemeinderat befasst. Da es um Gesamtkosten von knapp drei Millionen Euro geht, fühlten die Räte der von Klaus Bäumler vom Ingenieurbüro Ammann und Bäumler (Börwang) vorgestellten Planung auf den Zahn.
Bäumler äußerte, dass das Ergebnis in vielen Gesprächen bereits mit der Teilnehmergemeinschaft (TG), den Anwohnern und Behörden abgestimmt worden sei. Auch Bürgermeisterin Brigitte Schröder bestätigte eine intensive Vorarbeit.
Neues Gesicht für Kapellenplatz
Laut Ingenieur Bäumler soll der Kapellenplatz ein neues Gesicht mit Pflasterung, Grünflächen und Parkplätzen bekommen. Ein Gehweg wird von der Staatsstraße 2055 bis zum Dorfbrunnen geführt. Der Platz beim Dorfbrunnen und Maibaum werde ebenfalls ein Pflaster und eine Grünzone erhalten. Durch den Ort werde die Straße teils "verschoben", sie soll mit drei Ausweichstellen besser zu befahren sein, teils werde sie gegenüber dem jetzigen Zustand abgesenkt und an anderen Stellen etwas angehoben. Dabei werde die Situation bestehender Häuser beachtet. An zwei breiteren Stellen werden Gehwege angelegt.
Am südlichen Dorfeingang entstehe in Höhe des Gemeinschaftshauses ein "optisches Tor" mit Bäumen, erklärte Bäumler. Zur Ableitung von Hochwasser werde ein groß dimensioniertes Rohr von der Kapelle und ein weiteres vom westlichen Ortsrand her verlegt und in Richtung Tobelbach zur Hochwassersperre geführt. Die Erfassung des Hochwassers erfolge über spezielle Einlassschächte. Dabei beachte man zugleich, so Bäumler, dass mit einem Damm für die unterliegenden Häuser ein sicherer Hochwasserschutz entstehe. Bei diesen Arbeiten erfolge zum Teil eine ökologische Bachöffnung.
An zwei Engstellen müssten die steilen Böschungen mit Steinen gefestigt werden, um ein Abrutschen des Hanges zu vermeiden, sagte Fachmann Bäumler. Der Kanalbau verläuft in der Hauptstraße Richtung Haus der Gemeinschaft. Hier übernimmt ein Pumpwerk die Arbeit des Hochpumpens in den schon verlegten Kanal in Ortsmitte. Von dort leitet ein Freispiegelkanal unter dem Geh- und Radweg die Abwässer in Richtung Klärwerk Obergünzburg. Das Regenwasser wird in drei eigenen Kanälen (Kapelle, "Bad" und Süden) in Richtung des Tobelbachs abgeführt.
Finanzielle Untergrenze erreicht
Bürgermeisterin Brigitte Schröder bekundete, dass die Kosten durch mehrmaliges Überarbeiten der Pläne schon an der finanziellen Untergrenze angelangt seien. Weitere Einsparungen könnten vielleicht noch durch eine geglückte Ausschreibung kommen, so ihre Hoffnung. Sollten jedoch noch Wünsche des Gemeinderats oder von anderer Seite aufgenommen werden, verteuere dies wiederum das Projekt und lasse es womöglich scheitern. Einer Aufteilung in weitere Bauabschnitte stehe ihrer Kenntnis nach nichts im Wege.