"Der Mais ist in die Bredouille gekommen und hat ein schlechtes Image. Aber das lässt sich in den Griff bekommen", meinte Manfred Faber. Der Berater für Pflanzenschutz in Schwaben vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Augsburg referierte jüngst beim Ackerbautag in Ketterschwang über Mais. Der Tag wurde vom AELF Kaufbeuren und dem Erzeugerring Südbayern, der produktionstechnische Beratung für Landwirte leistet, organisiert.
Die Nutzpflanze Mais wird vor allem als Körner-, Silo- oder Biogasmais angepflanzt und dient als Futter oder Biomasse. Da das Süßgras viel Wärme, trockenen und lockeren Boden und auch viel Schutz vor Schädlingen und Unkraut braucht, kam es wegen der Mittel zur Schädlings- und Unkrautbekämpfung in Verruf. "Aber inzwischen werden alle Mittel von der EU geprüft und zugelassen. Einige werden wegfallen und neue, verträglichere hinzukommen", erklärte Faber. Er wies auch darauf hin, dass die Einhaltung bestehender Verordnungen zum Pflanzenschutz die Probleme mit der Umweltverträglichkeit reduziere. Deshalb stellte der Fachberater die derzeit zugelassenen und wirksamen Mittel vor, die auch vom AELF geprüft wurden. Vor allem gegen Schädlinge wie den Maiswurzelkäfer oder den Drahtwurm müssten Landwirte vorgehen.
"Aber auch Kulturwechsel können die Käfer eindämmen", so Faber. Auch Gräser und Unkraut wie Hühnerhirse oder Gänsefuß sollten bekämpft werden. Dabei müssten teilweise Mittel kombiniert werden, um einen umfassenden Schutz zu bekommen. Eine Alternative zu den Pflanzenschutzmitteln sei allenfalls Kalkstickstoff - allerdings mit unterschiedlichen Wirkungsgraden.
Im Frühjahr stehe die Aussaat von Mais bevor, erläuterte der südbayerische Teamleiter vom Erzeugerring, Paul Kammerer. Hauptsächlich steige der Maisanbau wegen der Biogasanlagen. Deren Zahl liege derzeit bei rund 6000 in Bayern und solle dieses Jahr auf etwa 6800 steigen, berichtete der Fachberater für das Ostallgäu, Franz Wörle vom Erzeugerring. Schwerpunkt der Maiserzeugung sei in Niederbayern und Mittelfranken.
Hauptprobleme neben Schädlingen und Unkraut seien Mangelerscheinungen, da Mais sehr temperaturabhängig sei. Deshalb müsse der Landwirt Mineralien wie Kalium, Kalk, Magnesium oder Phosphat zusätzlich düngen, wenn der Bedarf des Maises nicht über natürliche Vorkommen im Boden gestillt werden kann, so Wörle. Dabei müsse die Düngeverordnung eingehalten werden, meinte Claudia Schatz vom AELF Kaufbeuren.
Informationen im Internet
Wie viel Dünger nötig sei, dazu können sich Landwirte seit Neuestem über das Internet informieren, erklärte Albert Bartenschlager, Ostallgäuer Ringwart beim Erzeugerring. Dafür müsse eine Bodenprobe genommen werden und mit den Daten zur Anbaufläche an die Landesanstalt für Landwirtschaft geschickt werden. Diese bearbeite die Angaben und gebe dem Landwirt dann die Antwort.