Über 51 000 Einsatzstunden Landrat: Wertvolle Einrichtung Hohe Ehrung Ebenhofen/Ostallgäu (af). Hochwasser an Pfingsten, Sturm 'Lothar' an Weihnachten, dazu noch Unfälle und Brände: 51 284 Arbeitsstunden bei 1219 Einsätzen leisteten die Ostallgäuer Feuerwehrmänner im vergangenen Jahr, rechnete Kreisbrandrat Martin Schafnitzel bei der Kommandanten-Versammlung in Ebenhofen vor. Gerade die beiden großen Ereignisse hätten vielen in der Bevölkerung gezeigt, 'wie wertvoll die Einrichtung Feuerwehr' ist, würdigte Landrat Adolf Müller.
Dass die Feuerwehren im Landkreis längst nicht mehr nur ihre originäre Aufgabe erfüllen, wurde auch diesmal überaus deutlich. 148 Feuer (25 Groß-, 37 Mittel- und 75 Kleinbrände) galt es zu löschen. Die technische Hilfeleistungen schlagen allerdings mit 876 Einsätzen zu Buche.
Allein beim Hochwasser an Pfingsten wurde 293-mal Alarm ausgelöst. 'Bis zu 30 Stunden lang waren einige im Dauereinsatz', führte Schafnitzel die Anstrengungen noch einmal vor Augen. Er dankte den Helfern ebenso ausdrücklich wie Biessenhofens Bürgermeister Erwin Fahr und der Landrat.
Müller warf noch einen Blick auf das Katastrophenschutz-Gesetz. Es gebe den Inspektoren und Gemeinden mehr Kompetenz als früher. Auf Grund der Erfahrung des Hochwasser-Einsatzes gehe es nun verstärkt darum 'Schnittstellen' zu suchen. Es müsse deutlich geklärt werden, wann was in wessen Kompetenz fällt. 'Man sollte nicht zu schnell ans Landratsamt melden, aber auch nicht zu spät.'
Jugend aus ganz Schwaben

Großübung am Samstag, 18. November
Einsatzkräfte üben am Landratsamt Unterallgäu und im Skyline Park für Katastrophenfall
Laut Auflistung des Kreisbrandrats sank die Zahl der Feuerwehr-Kräfte leicht auf 5255, davon 35 Frauen. Sie leisten Dienst in 98 freiwilligen, zwei Werks- und fünf Betriebs-Feuerwehren. 61 Wehren seien inzwischen Mitglied im Kreisfeuerwehr-Verband.
Kurz beschrieb Schafnitzel die ab 1. April gültige Änderung bei der Leistungsprüfung. In den Gold-Stufen werde künftig auch Fahrzeugkunde und das Wissen in Erster Hilfe getestet, die Bedeutung der Schilder bei Gefahrgut-Transporten und Feuerwehrtechnisches erfragt. 107 Gruppen hatten sich im vergangenen Jahr erfolgreich den Schiedsrichtern gestellt.
Als ein großes Spektakel kündigte Kreisjugendwart Georg Wohlhüter den schwäbischen Leistungswettbewerb der Jugendfeuerwehren an. Er findet am 7. Oktober in Obergermaringen statt. Mehr als 100 Gruppen aus dem ganzen Bezirk werden dazu erwartet.
Diakon Alfred Hoffmann stellte kurz und prägnant die Aufgabe der Notfall-Seelsorge vor. Sie richte sich nicht nur an Verunglückte, sondern auch an die Feuerwehrler selbst, die manch schweren Einsatz zu 'verdauen' hätten. Über die Änderungen beim Zuschusswesen informierte Josef Schmid von der Regierung von Schwaben.
Eine hohe Auszeichnung erfuhr Johann Biehler aus Lechbruck. In Anerkennung seiner Verdienste und seines 28 Jahre währenden Dienstes in der Inspektion wurde er zum Ehrenkreisbrandmeister ernannt.