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Stöttwang diskutiert Hochwasserschutz

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Stöttwang diskutiert Hochwasserschutz

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    Stöttwang (fro). - Das Hochwasserkonzept Gennach/Hühnerbach wurde dem Gemeinderat in Stöttwang zu Beginn seiner diesjährigen Sitzungsperiode vorgestellt. Der Gemeinderat und die Zuhörer hätten den Teil des Konzeptes, der die Gemeinde betrifft, 'positiv' aufgenommen', erklärt Bürgermeister Richard Ficker. Probleme könnten allerdings durch den nötigen Grunderwerb entstehen. Um gegen künftige Hochwasser von Gennach und Hühnerbach gewappnet zu sein, hat das Ingenieurbüro Kolb und Mooser ein Konzept entworfen, das die Gemeinden von Bidingen bis Lamerdingen schützen soll. Für Stöttwang ist dabei die Gennach von Bedeutung, da sie das Gemeindegebiet und die Orte Gennachhausen, Thalhofen und Linden durchfließt. Während die Gemeinde 1999 und 2000 vom Hochwasser der Gennach deutlich betroffen wurde, sei sie 2005 'glimpflich davon gekommen', obwohl zugleich anschaulich geworden sei, wo Verbesserungen nötig sind, so Ficker. Damals habe das Ingenieurbüro auch Messungen gemacht, die heuer in das Hochwasserkonzept eingeflossen sind. Das Konzept besteht aus drei Teilen, dessen erster der natürliche Rückhalt als vorbeugender Wasserschutz sei, erläuterte Bertram Mooser. Auf Stöttwanger Flur hieße das, die Gennach zu renaturieren und regelmäßig zu pflegen, das Moos auszuweiten und aufzuforsten oder die Auflassung nicht mehr benötigter Flächenentwässerungen. Doch gerade die letzten Punkte könnten nur perspektivisch in Angriff genommen werden, entgegnete der Bürgermeister. In den 50er Jahren wurde die Gennach begradigt und seitdem werden bis jetzt die neu gewonnenen Flächen von Landwirten der Gemeinde genutzt.

    Deshalb komme ein Teil des natürlichen Hochwasserschutzes nur langfristig in Frage. Zu dem Konzept gehört auch der technische Hochwasserschutz, führte Mooser weiter aus. Auf dem Gemeindegebiet sind dafür zwei Hochwasserrückhaltebecken vorgesehen: Am Gennachhausener Moor mit einem maximal vier Meter hohen Damm und 280?000 Kubikmetern und bei Thalhofen mit einer Dammhöhe von fünf Metern und 32?000 Kubikmetern Fassungsvermögen. Des Weiteren solle die Gemeinde innerorts die Bachläufe stetig räumen und zusätzliche Maßnahmen zum Objektschutz wie Sandsäcke bereitstellen. Die Dämme seien sinnvoll, aber vorher müssten die Grunderwerbsfragen geklärt werden ? und das sei auch eine Frage der Liquidität im Haushalt, warf Ficker ein. Die dritte Säule der Konzeptes ist der weitergehende Hochwasserschutz, so Mooser. Dazu gehören Information der Bürger, Pläne für und Training der Einsatzkräfte. Doch damit brachte Mooser gleichsam Eulen nach Athen, denn Bürger und Einsatzkräfte hätten zuletzt Training und praktische Anschauung mit dem diesjährigen Hochwasser zur Genüge gehabt, so Ficker. Gemeinderat Ludwig Merk wollte wissen, ob im Stöttwanger Moos oder westlich von Reichenbach Rückhaltebecken einrichtbar seien. Die Möglichkeit im Stöttwanger Moos will Mooser berechnen und prüfen lassen, aber ein Rückhaltebecken Reichenbach West käme nicht in Frage: Dafür seien die Aufwendungen zu groß. Trotz der Vorbehalte könne der Gemeinderat 'im Großen und Ganzen' dem Konzept zustimmen, erklärt Ficker. Nun wird das Konzept in den anderen betroffenen Gemeinden vorgestellt und danach im Wasserwirtschaftsamt diskutiert. Dann kommt es im Gemeinderat Stöttwang wieder auf die Tagesordnung.

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