Von Ingrid Grohe|Westallgäu/LindauSehr selbstbewusst hat sich der Bodolzer Bürgermeister Stephan Bock am Montag als Landratskandidat der Freien Bürgerschaft Lindau vorgestellt. Die Kreis-ödp (Ökologisch-Demokratische Partei Deutschlands) unterstützt die Kandidatur Bocks.
Stephan Bock ist überzeugt, dass sich die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis 'einen guten Kandidaten von hier' wünschen. Als einziger der vier Landratskandidaten stammt er aus dem Kreis Lindau. Der CSU-Kandidat Elmar Stegmann kommt aus Leutkirch, sein sozialdemokratischer Mitbewerber Dr. Ulrich Fiedler lebt in Neu-Ulm, der Mann der Freien Wähler, Roman Haug, ist Bad Hindelanger.
Ursprünglich hatte sich Stephan Bock den Freien Wählern als Landratskandidat angeboten. Diese hoben jedoch Haug auf den Schild (wir berichteten). Für die Freie Bürgerschaft Lindau bleibt Bock der richtige Mann: 'Wir brauchen einen Landrat, der den Kreis kennt, Erfahrungen aus der Wirtschaft mitbringt und sich im oberen wie unteren Landkreis auskennt', formulierte bei der Kandidatenvorstellung Vorsitzender Günther Brombeiß.
Stephan Bock listete als seine Vorzüge neben Bürgernähe und Offenheit seine Erfahrung in verschiedenen Bereichen auf: Über seine Hobbys Fußball, Tischtennis, Tennis und Musik habe er viele Menschen kennengelernt und immer bewiesen, dass er mit anpacke, wo man ihn braucht. Der 53-Jährige geht davon aus, dass neben seiner früheren beruflichen Tätigkeit bei der Sparkasse Lindau das Engagement in den Vereinen zu seiner Bekanntheit im ganzen Kreis beitrage: 'Viele haben mich in guter Erinnerung und werden als Multiplikatoren für mich werben.'
3100-Einwohner-Gemeinde
Dennoch plane er Wahlveranstaltungen, um sich auch den Menschen im Westallgäu bekannt zu machen. Darüber hinaus wolle er in den nächsten Wochen möglichst viel präsent sein - zum Beispiel auf Konzerten. 'Ich höre den Leuten zu. Was ich so erfahre, fließt später in meine Arbeit ein.'
Auf diese Weise habe er sich vor sechs Jahren in der 3100 Einwohner zählenden Bodenseegemeinde Bodolz als Bürgermeisterkandidat zur Wahl gestellt. Rückblickend nannte er die vergangenen sechs Jahre 'eine erfolgreiche, kreative und spannende Legislaturperiode als Bürgermeister, Mitglied im Kreistag und anderen Gremien'. Als kreisweite Themen, in denen er sich bereits erfolgreich engagiert habe, zählte er unter anderem die Regionalentwicklung Westallgäu - Bayerischer Bodensee auf, die Aktion 'Verkehrsinfarkt NEIN Danke' zur Verkehrssituation in der östlichen Bodenseeregion und die Elektrifizierung der Bahn zwischen Ulm und Lindau.
'Ich schaffe es, das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler mehrheitlich zu gewinnen', sagte Bock. Als Landrat werde er sich darum bemühen, die Vielfalt zwischen Bodensee und Westallgäu als 'gemeinsames Kapital' zu nutzen und die Wirtschaft in der Region zu halten - 'das ist die beste Sozialpolitik'. Ein Augenmerk will er auch auf das Betriebsklima im Landratsamt legen: 'Ich werde auf die Mitarbeiter so zugehen, dass sie gerne arbeiten.'
In Bodolz hat der amtierende Bürgemeister Bock noch keinen Vorschlag für seine Nachfolge unterbreitet, da die Entscheidung zur Landratskandidatur erst am Wochenende gefallen sei.