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Artikel: "Schule muss sich öffnen"

8. Oktober 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Berufsorientierung Hauptschule und Volkshochschule Buchloe starten gemeinsames Projekt für achte Klassen

Buchloe | evb | "Was muss eigentlich ein Bäcker können?" "Arbeite ich lieber mit Holz oder mit Metall?" Den richtigen Beruf zu finden, ist für Jugendliche oft schwer. Deshalb startet an der Hauptschule Buchloe in diesem Schuljahr das Projekt "Vertiefte Berufsorientierung" in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule (Vhs). Ziele sind die Unterstützung bei der Berufswahl und die Vorbereitung auf das Berufsleben. Bezuschusst wird die Berufsorientierung vom Kultusministerium und von der Agentur für Arbeit. Maßnahmenträger ist die Vhs.

Manchen Schülern sei gar nicht bewusst, welche Anforderungen sie für einen bestimmten Beruf erfüllen müssen, erläutert Robert Protschka, Konrektor an der Buchloer Hauptschule die Problematik. Oft fehle die richtige Selbsteinschätzung. "Wir haben sehr engagiert Schüler - im Schülercafé, als Streitschlichter oder Schülerlotsen. Dabei erworbene Stärken sind vielen Jugendlichen gar nicht bewusst", ergänzt Schulsozialarbeiterin Birgit Lenuweit.

Hier soll in Zukunft der Profil-Pass Abhilfe schaffen, in dem Schüler ihre Schwächen und Stärken ermitteln können. So sehen sie, für welche Berufe sie sich eignen. Zudem zeigt der Profil-Pass dem Arbeitgeber die Kompetenzen des Jugendlichen auf.

Viele Berufe, gerade im Handwerk, seien Jugendlichen heute außerdem fremd, meint Sabine Kil, Leiterin der Buchloer Vhs. Während Kinder früher oft "im elterlichen Betrieb aufwuchsen", können heute viele nicht mehr beurteilen, ob ihnen die Arbeit als Maler oder Zimmermann Spaß machen würde.

Im Rahmen des Projekts können Schüler deshalb in Übungsfirmen etwa beim Berufsförderzentrum oder bei Kolping "austesten", welcher Beruf ihnen liegt. "Außerdem wollen wir vermehrt mit Betrieben zusammenarbeiten", sagt Protschka. So sei ein Berufsinformationstag geplant, an dem sich Unternehmen vorstellen. "Die Schulen müssen sich nach außen öffnen, um über Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt auf dem Laufenden zu bleiben", so Kil.

Von besonderer Bedeutung sei zudem die Förderung von Sozialkompetenzen. Dazu werden unter anderem Dozenten der Vhs in die Schulen kommen. Als "Berufswahlbegleiter" sollen laut Kil auch die Eltern mit ins Boot geholt werden. Deshalb will die Schule Informationen weitergeben, wie Mutter und Vater den Kindern den Weg ins Berufsleben erleichtern können.

"Wir streben ein Netzwerk zwischen Schülern, Lehrern, Eltern und Betrieben an", fasst Lenuweit zusammen.