Artikel: "Quote war immer höher"

2. September 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
privat

Nachgefragt bei Gerhard Funke, Arbeitsagentur Im Gebiet der Arbeitsagentur Kaufbeuren (das die Stadt Kaufbeuren und den nördlichen Landkreis Ostallgäu umfasst) wurden im August 4,1 Prozent Arbeitslose gezählt, in der Stadt Kaufbeuren für sich genommen aber 5,9 Prozent. Wie kommt dieser Unterschied zustande?

Funke: Die Arbeitslosigkeit in der Stadt ist traditionell höher. Das ist schon seit 28 Jahren so, seitdem ich hier als Leiter tätig bin. Im Landkreis gibt es einfach eine andere Struktur, zudem bietet die Stadt Buchloe als Landkreiskommune sehr viele Arbeitsplätze. Und: Viele Menschen vom Land sind eben nicht nur im Landkreis, sondern auch in der Stadt Kaufbeuren beschäftigt. Wer arbeitslos ist, wohnt dagegen eher in der Stadt oder zieht dort hin. Das beeinflusst entsprechend die Statistik. Die Situation findet man etwa auch in Kempten oder Augsburg.

Wie sind die Aussichten für den Arbeitsmarkt in der Stadt?

Funke: Anfang 2006 lag die Quote im Stadtgebiet noch bei elf Prozent. Seitdem ist sie kontinuierlich gesunken. Tiefster Wert war heuer im Juni mit 5,3 Prozent. Ich denke, wir sind also auch in Kaufbeuren auf einem guten Weg.

Wie wird die Ansiedlung des Hydraulikunternehmens Hawe den städtischen Arbeitsmarkt beeinflussen?

Funke: Das kann man jetzt noch nicht genau vorhersehen. Es hängt auch davon ab, in welchem Maß die Münchner eigene Kräfte mitbringen und wie unser eigener Arbeitsmarkt aufgestellt ist. Wir jedenfalls bereiten Arbeitssuchende auf den neuen Anbieter vor. Insgesamt wird sich die Ansiedlung sicher positiv auswirken.