Trotz Finanzkrise, eines "Klimawandels" zu gesellschaftlicher Kälte und wachsender Belastungen der Kommunen startet Pfronten optimistisch ins neue Jahr. So lautet der Tenor der Ansprachen beim gestrigen Neujahrsempfang, zu dem die politische Gemeinde gemeinsam mit der katholischen und evangelischen ins Pfarrheim eingeladen hatte. Die Gäste von Vereinen, Verbänden, Organisationen, aus Politik und dem Wirtschaftsleben standen dabei für das Miteinander und gesellschaftliche Engagement, das in Pfronten stärker praktiziert werde als andernorts, so Bürgermeister Beppo Zeislmeier. "Alle tragen zur besonderen Lebensqualität Pfrontens bei", die den Standort attraktiv mache. Der evangelische Pfarrer Andreas Waßmer mahnte gar, bei allem Einsatz auch an sich zu denken, um nicht auszubrennen.
Ein Beispiel für das Miteinander in Pfronten gab der noch junge Verein für nachbarliche Unterstützung und Zeitvorsorge (NUZ). Das Vorhaben, Fähigkeiten und Talente für die Gemeinschaft zu aktivieren, werde sehr gut angenommen, berichtete Vorsitzende Veronika Rist-Grundner: "Es freut die Leute, dass sie gebraucht werden." Da die Zahl der Einsätze immer weiter wächst, ermöglichte die Gemeinde mit Mitteln aus der Geschwister-Orth-Stiftung, Hanna Huber als hauptamtliche Einsatzleiterin einzustellen.
Für den Bürgermeister ist das Teil der Bemühungen, Pfronten auch bei "weichen" Standortfaktoren attraktiv zu machen. Dazu gehören für ihn auch das Bildungsangebot und die Familienfreundlichkeit. So werde das Kinderbetreuungsangebot erweitert, indem das Kinderhaus St. Nikolaus in Weißbach auf je drei Kindergarten- und Krippengruppen erweitert werde. "Junge
Familien können sich darauf verlassen, ein ausreichendes Betreuungsangebot vorzufinden." Mit dem Projekt "60+" widme man sich nun unter anderem mit einer Broschüre verstärkt den Senioren.
Im Allgäu sei der "gesellschaftliche Klimawandel" zu Politikverdrossenheit sowie Mitgliederschwund bei Vereinen und Kirchen nicht so ausgeprägt wie andernorts, sagte der katholische Pfarrer Bernd Leumann. Entgegenwirken könne man, indem man zeige: "Da verpasst Ihr etwas!" Hilfreich sei auch die gegenseitige Unterstützung der Organisationen, etwa indem Veranstaltungen nicht parallel zu Gottesdienste angesetzt würden.

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Als Vertreter der Vereine dankte der neue Vorsitzende des Heimat- und Trachtenvereins "D Achtaler", Wolfgang Goldstein, der Gemeinde dafür, dass sie stets ein offenes Ohr für die Belange der Vereine habe. So solle es bleiben.