Kaufbeuren | avu: "Noch kein Einbruch"

8. Januar 2009 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Arbeitsmarkt - Quote nun bei 4,2 Prozent

Die Wirtschaftskrise arbeitet sich auch auf den regionalen Stellenmarkt vor. Die Arbeitsagentur registriert vereinzelt Entlassungen fest angestellter Mitarbeiter und Zeitarbeiter sowie einen Anstieg der Kurzarbeit in der Automobilzulieferer- und Metallbranche. "Von einem Einbruch kann man allerdings noch nicht sprechen", so Kaufbeurens Agenturleiter Gerhard Funke. Die direkten Auswirkungen der weltweiten Turbulenzen seien derzeit minimal und ließen sich vor allem an der Zunahme der Kurzarbeit ablesen. Die hohen Anmeldezahlen für Kurzarbeit dürften aber nicht nur negativ gewertet werden. Sie zeigten auch, dass die Firmen die Entlassung von Mitarbeitern vermeiden wollen, so Funke. Gehen etwa die Aufträge massiv zurück, können Firmen Kurzarbeit anzeigen. Die betroffenen Mitarbeiter erhalten von ihren Arbeitgebern dann anteilig für die tatsächlich gearbeitete Zeit Lohn. Die Arbeitsagentur zahlt ihnen, angelehnt an das Arbeitslosengeld, zusätzlich einen gewissen Prozentsatz des wegfallenden Entgelts.

Die Zahl der Arbeitslosen im Wirtschaftsraum zwischen Kaufbeuren und Buchloe ist im Dezember auf 1794 gestiegen; das sind jedoch immer noch 104 Menschen weniger als im Dezember vor einem Jahr. Funke weist allerdings daraufhin, dass die Statistik lediglich den Zeitraum bis Mitte Dezember erfasst. "Zwischenzeitlich gab es einen erheblichen Zuwachs an neuen Meldungen." Überwiegend seien diese Entlassungen aber saisonal bedingt und vor allem in den Außenberufen, etwa dem Bau, registriert worden. Eine Sonderentwicklung innerhalb der Kaufbeurer Stadtgrenzen sei nicht festzustellen, so Funke. Dort stieg die Quote von 6,2 im November auf 6,4 Prozent im Dezember.

Allgemein wird von einer Zunahme der Kurzarbeit ausgegangen. Die Arbeitsagenturmitarbeiter seien zudem darauf eingestellt, dass die Vermittlung von Erwerbslosen über das erste Viertel des kommenden Jahres hinaus schwierig wird, so Funke. Gleichzeitig würden viele Qualifizierungsangebote neu angeboten oder verlängert, etwa für Bewerbungsverfahren, Lager/Logistik, Verkaufskräfte im Handel, EDV und für Wiedereinsteiger in der Baubranche. Zudem gibt es Umschulungen, Trainingscenter und kaufmännische Qualifikations- angebote.