Umweltministerin weiht Hochwasserschutzmaßnahmen in Wangen ein - Kosten: 2,6 Millionen Euro Wangen (ins). Als an Pfingsten 1999 die obere Argen über die Ufer trat, stand in Wangen ein ganzes Wohngebiet unter Wasser. Die Überflutungen richteten Schäden in Höhe von rund 20 Millionen Euro an. Kurz darauf nahm eine Arbeitsgruppe 'Hochwasser' ihre Arbeit auf. Morgen werden die insgesamt 2,6 Millionen Euro teuren Hochwasserschutzmaßnahmen im Beisein der baden-württembergischen Umweltministerin Tanja Gönner eingeweiht..
Beim Wangener Kohlplatz findet am morgigen Samstag ab 14 Uhr die öffentliche Feierstunde statt. Nahe der 'Hochwasserente', einer Bronzeskulptur auf einem Sockel, die den Wasserstand des legendären Pfingsthochwassers zeigt, spenden evangelische und katholische Geistliche den Segen. Der Kohlplatz war an Pfingsten 1999 die am stärksten betroffene Wohnsiedlung. Die Bewohner verloren viel Eigentum und hatten noch Wochen nach der Überschwemmung zu tun, ihre Häuser wieder in Stand zu setzen. Die neuen Anlagen haben sich bereits bewährt: Als der Pegelstand heuer am 23. August beinahe den von 1999 erreichte, hielten alle Sicherungsanlagen den Wassermassen stand Land steuert eine Million bei Zusätzlich geschaffener Überflutungsraum zwischen Wohnsiedlung und Argen, Leitdämme, Schutzmauern und natürliche Verwallungen schützen jetzt die Häuser und Wohnungen in der Nähe des Argenufers und am Kohlplatz ebenso wie die historische Wangener Altstadt. Notwendig waren für den Hochwasserschutz außerdem Arbeiten an Straßen, Fußgängerwegen und -brücken, Zufahrten wie an der Kanalisation. Von den Gesamtkosten trägt die Stadt Wangen 1,6 Millionen Euro. Eine Million steuert das Land Baden-Württemberg bei. Laut Stadtverwaltung Wangen konnte dank der Arbeitsgemeinschaft sehr effektiv auf die Erfahrungen von Pfingsten 1999 reagiert werden. Ein Hochwasser-Alarmplan hat sich inzwischen mehrfach bewährt und gilt als Vorbild für Alarmpläne im ganzen Landkreis Ravensburg. Die Stadt bezog frühzeitig die Öffentlichkeit in das Projekt ein und schloss für den Bau der Schutzanlagen mit allen betroffenen Grundstückseigentümern Vereinbarungen ab. Gegen den Planfeststellungsbeschluss gab es keine Klagen. Mobile Schutzelemente Beim jüngsten Hochwasser im August traten auch ein paar Schwachstellen im Schutzkonzept zu Tage. Für die Sicherung der Altstadt zum Beispiel, so zeigt die Erfahrung, wären mobile Schutzelemente hilfreich. Anstatt Sandsäcke zu füllen und zu verteilen hätten die Hilfskräfte von Feuerwehr, Bauhof und Technischem Hilfswerk Zeit, kritische Stellen wie Stege und Brücken zu überwachen.