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Mann soll mit Leiter der Ausländerbehörde Kosovo-Albanern illegale Einreise ermöglicht haben

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Mann soll mit Leiter der Ausländerbehörde Kosovo-Albanern illegale Einreise ermöglicht haben

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    Leutkirch: Schleuser erneut in Haft Leutkirch (az). Der mutmaßliche Komplize des am vergangenen Donnerstag festgenommenen Chefs des Ausländeramtes der Stadt Leutkirch (württembergisches Allgäu) ist nach kurzzeitiger Freilassung wieder in Haft. Wie berichtet, wird dem 40-Jährigen zur Last gelegt, zusammen mit dem Leiter der Ausländerbehörde mindestens 20 Kosovo-Albanern für Schmiergeld in Höhe von bis zu 20 000 Euro pro Fall die Einreise ermöglicht zu haben. Die Staatsanwaltschaft Ravensburg hatte gegen die Entscheidung des Amtsgerichts, den Haftbefehl gegen den 40 Jahre alten Mann mit Auflagen außer Vollzug zu setzen, Beschwerde eingelegt, da bei dem Beschuldigten Fluchtgefahr bestehe.

    Der ebenfalls aus dem Kosovo stammende Mann soll die Schleusungen organisiert haben, nachdem der Amtsleiter die ersten Reisedokumente ausgestellt hatte. Die ersten Hinweise gingen bei der Ermittlungsbehörde im Herbst vergangenen Jahres ein. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen weiter davon aus, dass der Chef der Ausländerbehörde so genannte Laissez-Passér-Papiere ausgestellt hat, die etwa für den Familien-Nachzug nach Deutschland üblich sind.

    Vorwürfe zurückgewiesen

    Derweil hat Leutkirchs Oberbürgermeister Elmar Stegmann die Vorwürfe einiger Mitglieder des Gemeinderates zurückgewiesen, er habe im Fall des verhafteten 41-jährigen Behördenleiters seine Kontrollfunktion nicht ausreichend wahrgenommen. 'Es hat keine Möglichkeit gegeben, die möglicherweise kriminellen Machenschaften des Amtsleiters zu entdecken', sagte Stegmann. Er sieht sich in seiner Einschätzung durch die bisherigen Erkenntnisse der Ermittlungsbehörden bestätigt. Diese hatten am vergangenen Freitag in einer Pressekonferenz berichtet, der Amtschef sei derart subtil vorgegangen, dass die Manipulation an den von ihm bearbeiteten Verwaltungsvorgängen für Vorgesetzte und Kollegen nicht erkennbar gewesen sei. 'Nach Überprüfung eines Teils der Akten kommen die Experten zu dem Urteil, dass es keine einheitliche Vorgehensweise gab', erklärte Stegmann. Der 41-Jährige habe den Migranten aus dem Kosovo offenbar auf ganz unterschiedliche Art und Weise zu den Papieren verholfen. Nun soll der verhaftete Amtsleiter auch dienstrechtlich zur Verantwortung gezogen werden. Stegmann hat bereits die entsprechenden Verfahren eingeleitet.

    Beschwerden über Verhalten

    Der Leutkircher Rathaus-Chef räumte weiter ein, dass es in den zurückliegenden Jahren immer wieder Beschwerden über den Umgangston und das Verhalten des Verhafteten gegeben habe. Diese stünden jedoch nicht im direkten Zusammenhang mit den strafbaren Handlungen, die dem 41 Jahre alten Mann vorgeworfen werden. Intern seien damals auch Konsequenzen aus den Beschwerden gezogen worden.

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