Marktoberdorf | vit | Trotz Rezessionsängsten ist die Lage auf dem Arbeitsmarkt weiterhin gut. Wie Bundesweit, so ging auch im Raum Marktoberdorf im Oktober die Arbeitslosenquote erneut zurück, nämlich von 2,3 auf 2,2 Prozent. Im Oktober waren 548 Personen ohne Arbeit, 29 weniger als einen Monat zuvor. Heinz Hipp, Leiter der Marktoberdorfer Geschäftsstelle der Arbeitsagentur stimmt dieser "hervorragende Oktoberwert" auch für den Rest des Jahres zuversichtlich.
Auf niedrigem Niveau
Wenn man auf solch niedrigem Niveau bei der Arbeitslosigkeit ankommt, könne der Abstand zum Vorjahreswert nicht mehr so groß sein, verweist Hipp auf 2,5 Prozent Arbeitslose im Oktober 2007. Hipp erklärt zudem, dass sich im Oktober 196 Personen neu arbeitslos meldeten. Dennoch sank die Zahl der Arbeitslosen um 29. Insgesamt gelang es somit durch Eigenengagement der Betroffenen und Beratung in der Arbeitsagentur innerhalb eines Monats 226 Menschen in eine Beschäftigung zu integrieren.
Im Oktober, so Hipp, seien die Wechsel nach den Betriebsferien abgeschlossen. Auch die meisten Lehrlinge seien diesmal nach der Ausbildung übernommen worden und in der Baubranche spiele der Winter noch keine große Rolle.
Im Gegensatz zum Füssener Raum, wo Hipp ebenfalls die Geschäftsstelle leitet, bereitet in der Umgebung Marktoberdorfs auch die Autozulieferindustrie keine Sorgen: "Die Landwirtschaft ist eben nicht die Automobilindustrie", meint er mit Blick auf den Traktorenhersteller Fendt, der sich aus Sicht des Arbeitsmarkts ebenso wie die Maschinenbauer der Region als stabiler Faktor erweist: In diesen Bereichen sei die Nachfrage nach Arbeitskräften wie bisher.

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Auch falls 2009 die Finanzkrise durchschlagen sollte, ist Hipp zuversichtlich: Den Betrieben seien die Facharbeiter inzwischen so wichtig, dass nur in wirklichen Notfällen eine Entlassung erfolge.
Bis zum Jahresende rechnet Hipp nun noch mit leicht steigender Tendenz bei den Arbeitslosenzahlen. Ein kräftigerer Anstieg trete meist erst im Januar ein, wenn die Baubranche in die Winterpause geht.
Vorausschauend rät er vor allem schlechter qualifizierten Arbeitslosen, die Fortbildungsangebote der Arbeitsagentur zu nutzen. Denn wer jetzt eine Weiterbildung mache, habe im Frühjahr und Sommer 2009 eine bessere Ausgangsbasis. Die Arbeitsagentur jedenfalls halte viele Qualifizierungsangebote bereit.