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Artikel: Guten Noten für die Schulkantine

1. August 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Jakob-Brucker-Gymnasium Die Mensa soll auch ein Treffpunkt für die Jugendlichen sein

Kaufbeuren|agi| Wenn Jürgen Bär an die Anfangszeiten der Schulmensa denkt, muss der 42-Jährige immer noch tief durchatmen. "Damals haben wir 366 Essen pro Tag ausgegeben", so der Pächter. Heute wandern im Schnitt 140 bis 150 Essen über den Tresen im eigens angebauten Esssaal des Jakob-Brucker-Gymnasiums. Und das ist mehr als sich Bär und seine Frau Kerstin zu Beginn ausgerechnet haben. Kerstin Bär übernahm damals die Kantinenleitung. In ausgewogener Ernährung kennt sich die ehemalige Krankenschwester aus. Doch Salate, Gemüse und andere gesunde Lebensmittel an die jungen Kunden zu bringen, ist nicht immer einfach. "Sobald es ins Gesunde geht, schrecken die Schüler zurück", so Jürgen Bärs Erfahrung. So gilt es, sich mit der Speisekarte auch den Wünschen der Schüler zu beugen.

So haben die Pächter hart zu kalkulieren. "Wir sind keine staatlich geförderte Einrichtung wie eine Uni-Mensa," so Bär. Bei einem Preis von drei Euro gehe ein Euro bereits für Posten wie Pacht, Mehrwertsteuer, Personal und dergleichen verloren, rechnet er vor. Dennoch treten Kerstin Bär und ihre Mitarbeiterin gerne um 8.30 Uhr den Dienst an. Die Vorteile der Mensa wissen ihre Gäste zu schätzen. "Den Weg in die Stadt spart man sich", so der 16-jährige Schülerin Martin Zeizel. "Hier zu essen ist wie ins Restaurant gehen", lobt Benjamin Sandler (15). Statt chinesische Kost zwischen Tür und Angel bevorzugt er ein komplettes Menü im ansprechenden Ambiente. "Viele Eltern legen Wert drauf zu wissen, wo man gegessen hat", weiß Rupert Reisch (15).

So nutzen sie zweimal wöchentlich die Mensa, "wenn wir Nachmittagsunterricht haben". Mit der Speisenauswahl sind sie ebenso zufrieden, wie mit dem elektronischen Bestellsystem. "Das Essen sollte nur manchmal genauer beschrieben werden", wünscht sich der elfjährige Konstantin Muron angesichts von Fantasie-Namen wie "Leuchtturm". Verbesserungsvorschläge haben die Stammgäste auch. Sie regen an, verschiedene Portionsgrößen mit entsprechender Preisstaffelung anzubieten. Ebenso gewünscht: Freiluft-Sitzgelegenheiten auf einem Teil des angrenzenden Fahrrad-Parkplatzes.

"Wenn die Schüler die anfallende Mehrarbeit selbst übernehmen, dann ist das kein Thema", so Direktor Werner Altmann. Seine Vorstellung: Die Mensa soll nicht nur Essensaufnahme bieten, sondern zentraler Treffpunkt werden. Er kann sich gerade für die Oberstufe eine cafeteria-ähnliche Nutzung vorstellen.