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Gratislädle hat sich sehr gut entwickelt

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Gratislädle hat sich sehr gut entwickelt

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    Kaufbeuren (oll). - 'Ich konnte mit meiner Tätigkeit Spuren hinterlassen, die so tief geworden sind, dass sie der nächste Windhauch nicht fortblasen kann.' Dies sagte der erst kürzlich in den Ruhestand versetzte Leiter des Sozialamtes und 'Geburtshelfer' des Vereins 'Gratislädle', Alfred Peter, bei der Adventsfeier des gleichnamigen Vereins im Seniorentreff 'Baumgärtle'. Mit dem Eintritt in den Ruhestand hat Peter auch das Amt als beratendes Mitglied im Vorstand des 'Gratislädles' niedergelegt und an seinen Nachfolger im Sozialamt, Peter Kloos (42), abgegeben. Die von fast allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern besuchte, stimmungsvolle Adventsfeier war Anlass für Peter, der an dem Abend aus der Vorstandschaft verabschiedet wurde, Rückschau zu halten auf die Anfänge und Entwicklung des Vereins. Die Idee zur Gründung ging von den Pfarreien aus. Der damalige Pfarrer der altkatholischen Gemeinde in Neugablonz hatte Oberbürgermeister Andreas Knie berichtet, dass Stadtstreicher und arme Leute aus der Stadt häufig bei den Pfarrhäusern an die Pforten klopften, um Essbares zu erbitten. Bei dem Gespräch mit dem OB kam der Gedanke auf, man könne die Hilfe - unter der Obhut der Pfarreien zwar - 'etwas neutraler' organisieren. In seiner Funktion als Sozialamtsleiter wurde Peter von Knie gefragt, ob er die 'Dinge nicht in die Hand nehmen' wolle. Und Peter wollte. Die Gründungsversammlung fand Anfang 2000 im Haus der Pfarrei St. Ulrich statt. Neben fünf weiteren Personen wurde der Sozialamts-Chef als beratendes Mitglied in den Vorstand gewählt. Seit zwei Jahren lenkt Gertrud Sauter als Vereinsvorsitzende die Geschicke des Vereins. Ihr Amtsvorgänger war Gründungsmitglied Harald Heyer. Der Verein habe sich 'sehr gut entwickelt', so Peter auf Anfrage. Im Bauhof Neugablonz habe die Stadt der Initiative einen Raum zur Ausgabe von Lebensmitteln zur Verfügung gestellt. Im Gebäude der ehemaligen Frenzel-Schule wurde zwei Jahre später ein weiterer Raum eingerichtet. Derzeit findet die kostenlose Lebensmittel-Ausgabe an zwei Tagen in der Woche statt - montags in Neugablonz, donnerstags in der Altstadt (jeweils von 17.30 bis 19 Uhr).

    Keine Ermüdungserscheinungen Peter, den man gerne den 'Geburtshelfer' des Vereins nennt, kann heute nach eigenen Worten zufrieden feststellen, dass er mithelfen konnte, 'etwas auf die Beine zu stellen, das in der Gemeinschaft sehr gut abkommt'. Ermüdungserscheinungen gebe es nicht, sagte er. Seinem Nachfolger Peter Kloos wünschte er, dass es ihm gelingen möge, 'die ehrenamtliche Gemeinschaft zusammen und die Begeisterung beim Mithelfen so wach zu halten wie bisher.' Vereins-Vorsitzende Sauter sagte, die derzeit 27 Helferinnen und Helfer aus den Kirchengemeinden seien neben einigen Neuen noch die, die von Anfang an dabei waren. Pro Schicht seien an zwei Tagen in der Woche vier Helfer unterwegs (ein Fahrer und drei Personen zur Ausgabe), um die vor dem Verfallsdatum stehenden Lebensmittel an die Bedürftigen auszugeben. Ihren Dank sprach Sauter den Geschäftsleuten aus, die die Lebensmittel kostenlos zur Verfügung stellen. Regelmäßig täten dies: Alle drei V-Märkte in der Stadt, der Molkerei-Frischdienst Heider (Neugablonz), die Karwendel-Werke (Buchloe), die Bäckereien Ried (Mindelheim) und Schlachter (Stöttwang), die 'Kleine Nudelfabrik' Stoll (Kaufbeuren) und Familie Christoph Nieberle (Frankenried). Dankbar nehme sie auch die Waren der Geschäfte an, die sporadisch spendeten. Mit ihren Mundartgeschichten verliehen Sieglinde Blind und Elke Höhne der Feierstunde eine weihnachtlich festliche Note.

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