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Gelb und zum Verwechseln ähnlich

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Gelb und zum Verwechseln ähnlich

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    Gelb und zum Verwechseln ähnlich
    Gelb und zum Verwechseln ähnlich Foto: www.ak-kreuzkraut.de

    Noch immer gibt es verschiedene Theorien, womit der vergangene Woche an einer Vergiftung durch Jakobskreuzkraut verstorbene Landwirt aus dem Oberallgäu die gefährliche Pflanze verwechselt hat. Nach Schilderung der Angehörigen hatte der 71-Jährige die giftige Pflanze offenbar für ein Kraut gehalten, das er aus seiner Kindheit kannte. Aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes, konnte der Landwirt bei der Einlieferung ins Krankenhaus nicht mehr befragt werden.

    Laut Dr. Michael Honisch vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Kempten, verwechseln Viele das Jakobskreuzkraut (auch genannt Jakobsgreiskraut) am häufigsten mit dem ungiftigen Wiesen-Pippau. "Der Wiesen-Pippau blüht seit etwa zwei Wochen", sagt er, "wenn man genau hinsieht, erkennt man vor allem an den Blüten der beiden Pflanzen Unterschiede". Das Jakobskreuzkraut habe in der Mitte der Blüte ein orange-gelbes Knöpfchen, ähnlich wie bei der Margarite. "Dieses Knöpfchen fehlt beim Wiesen-Pippau komplett. Die Blüte ähnelt in Form und Farbe eher dem Löwenzahn", erklärt Honisch. Auch am Stengel kann man die beiden Pflanzen unterscheiden: Der des Jakobskreuzkrautes ist violett, der des Wiesen-Pippaus grün.

    Denkbar sei aber auch, dass der Landwirt dachte, das absolut ungiftige, aber ebenfalls gelb blühende Johanniskraut gefunden zu haben. Denn offenbar müsse er ja nach etwas gesucht haben, das zum Verzehr geeignet ist, was beim Wiesen-Pippau nicht der Fall ist. Das Johanniskraut dagegen wird schon seit der Antike als Heilpflanze verwendet. Es wirkt beruhigend und kann daher bei der Behandlung von leichten depressiven Verstimmungen angewendet werden. Äußerlich wird es in öligen Zubereitungen benutzt "und es ist entzündungshemmend", sagt Pflanzenexperte Honisch.

    Speziell die Blüten der beiden seien bei genauem Hinsehen gut zu unterscheiden: "Das Johanniskraut hat lediglich fünf rispenartig angeordnete Blütenblätter, das Jakobskreuzkraut dagegen hat 13 bis 16 strahlenförmige Blätter", weiß Honisch.

    Wenn die Pflanzen nicht blühen, könne man sie aber auch an den Blättern unterscheiden. "Das Johanniskraut hat kleine, maximal drei Zentimeter lange Blätter. Die des Kreuzkrautes sind viel größer", erläutert Honisch.

    Ansonsten gebe es noch einige Kamillenarten, mit der der Landwirt die Pflanze verwechselt haben könnte. "Die Blätter sehen auch dem Rucola sehr ähnlich", ergänzt er, "aber dieser wächst bei uns überhaupt nicht".

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